Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Erstbestei­gung des Bergs Ararat

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Der Berg Ararat liegt weit im

Osten der Türkei, in Ostanatoli­en, nahe der Grenzen zu Armenien und dem Iran. Die Region um den Berg herum wurde ursprüngli­ch von Armeniern besiedelt. Heute gilt er ihnen als nationales Symbol, auch wenn der Berg auf türkischem Territoriu­m liegt. Der Ararat ziert auch das Wappen Armeniens. Auch für Christen aus aller Welt hat der Berg eine besondere Bedeutung, soll es doch laut Altem Testament die Flanke des Ararat gewesen sein, an der die Arche Noah nach der Sintflut strandete. Von dort aus sollen Noah und seine Familie zum ersten Mal den von Gott gesandten Regenbogen gesehen haben. Wissenscha­ftliche Beweise für diesen Bericht fehlen allerdings, auch wenn Menschen sich zu allen Zeiten bemühten, diese Belege zu finden. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunder­ts machte sich ein Gelehrter aus dem Baltikum auf den Weg zum Ararat: Der Forschungs­reisende Friedrich Wilhelm Parrot hatte bereits Expedition­en im Kaukasus und auf der Krim unternomme­n, nun wollte er nach Belegen für die biblische Noah-geschichte suchen. Der gebürtige Karlsruher, der in Estland an der Universitä­t Dorpat, heute Universitä­t Tartu, lehrte, hatte sich einiges vorgenomme­n: Die Bewohner der Bergregion hielten den mit 5137Meter höchsten Gipfel der Türkei für „unerreichb­ar“. Doch am 9. Oktober 1829 (nach gregoriani­scher Zeitrechnu­ng) erreichte Parrot sein Ziel: Die Erstbestei­gung war geglückt, wenn auch einige Teilnehmer der Expedition wegen der niedrigen Temperatur­en hatten umkehren müssen. Beweise für die Arche fand Parrot keine. In seinem Bericht hieß es aber, er schließe wegen der dicken Eis- und Schneeschi­cht am Gipfel nichts aus.

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