Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Hobby-handwerker zeigen jede Menge Ostereier
Hobby-kunsthandwerker stellten wieder ihre Erzeugnisse rund um Ostern in der Neutor-galerie vor.
(big) Osterhasen hoppeln über die Tische, eine kleine grüne Schildkröte schaut sich aus klugen Augen ihre Umgebung an, Clowns, Eulen und anderes Getier, ob gestrickt oder gehäkelt, allesamt wunderschön anzusehen, ziehen die Blicke der zahlreichen Besucher und Besucherinnen der Neutor-galerie an. Schon Tradition hat der Hobby-handwerkermarkt zu Ostern in Dinslakens Innenstadt.
40 von 43 angemeldeten Hobbyhandwerkern haben den Weg in die Galerie gefunden. Weniger als zu Weihnachten üblich. „Das ist an Ostern immer so“, erzählen die beiden Organisatorinnen Marita Christmann und Marita Bohle, die mit weiteren Künstlerinnen ein Geschäft in der Neutor-galerie betreiben. „Weihnachten ist wohl für die meisten Menschen wichtiger, vor allem, was die Dekoration angeht“, vermutet Christmann. Nun, vor allem ist die Deko-zeit vor Weihnachten
länger.
Und so hält sich die Kauflust der Menschen in Grenzen. Obwohl Sigrun Paczulla noch recht zufrieden mit den Kundenzulauf scheint. Klar, vor Weihnachten sei eindeutig mehr los, meint sie, doch ihre kleinen Osterhasen, die niedlich winzigen Wichtelhäuser, die Eulen und Keramiken gehen weg, wenn auch ein wenig zähflüssig, wie sie sagt. Auch die Fliesen in Serviettentechnik finden Gefallen. Doch die größeren Wichtelhäuser mit Vorgarten und vielen kleinen anderen Details wird sie wohl nicht mehr anbieten. „Die sind für die meisten Kunden zu teuer“, sagt sie. „Aber ich sitze viele Stunden an solch einem Teil. Das ist ohnehin nicht bezahlbar.“
Ob Windspiralen, Landschaften in Kugeln, Gemälde oder Comic unter Plexiglas, ob Brötchenkörbe, Bettschläppchen oder Specksteinarbeiten, Glücksstifte aus Holz, Filz- und Lederhasen als Verpackungsmaterial für Schokolade, die Stickereien und Papierarbeiten, die kleinen Babyschühchen mit den lustigen Tierfiguren darauf, dazu die passenden Lätzchen für die lieben Kleinen, hier kommen alle auf ihre Kosten, ja selbst Technikfans.
Aus Buchenholz gefertigte Teile gibt es bei „Holzart by Angela“. Mit der Dekupiersäge hand gearbeitet, geschmirgelt und mit einem Holzbrenner verziert sind ihre Haushaltshelfer wie der Tubenausdrücker für Arthrosegeplagte, der Buchhalter, der Beißring für die Kleinsten. Da gibt es ein Mensch-ärgere-dichnicht-spiel für sechs Personen, Halma für zwei, die zugegebenermaßen etwas teurer sind. Doch dafür ist alles garantiert selbst gemacht und nachhaltig. Auch die Holzschnitzerin merkt an, dass sich Kunsthandwerk nie so richtig bezahlen lasse. „Die Stunden, die ich damit verbringe ein solches Spielbrett zu gestalten, das kann ich einfach nicht umrechnen. Das würde hier niemand kaufen“, sagt sie. Wie auch das Steckenpferd mit Wischmopp als Mähne und kleinen Rädern, das an die eigene Kinderzeit erinnert, zwar Liebhaber aber keine Käufer findet. „Da greifen Eltern lieber eher zum Plastikspielzeug, das ist billiger.“
Ein Markt, schön anzuschauen, aber leider nur an einem Tag.