Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Petition: Noch fehlen 100 Unterschriften
Wie geht es nach dem Abriss des Heubergbades weiter mit dem Areal? Die Grünen wollen die Bürger mitentscheiden lassen und hatten deshalb vor Wochen eine Petition gestartet. Noch mangelt es jedoch an der nötigen Anzahl an Unterschriften.
(rku) Für Birte Bonde und Horst Münnich hat die Zahl 880 derzeit eine riesige Bedeutung. So viele Menschen aus Wesel wollen die Sprecherin und der Sprecher der Grünen davon überzeugen, ihre Namen unter eine Petition zu setzen. Es geht dabei um die Nachnutzung des Heubergbad-areals in Wesel. Fest steht aktuell, dass das Heubergbad möglichst zeitnah abgerissen werden, wenn das neue Kombibad am Rhein irgendwann im Laufe des Jahres fertiggestellt wird.
Während die Stadtverwaltung plant, dort mehrgeschossige Wohnhäuser zu errichten, wollen die Grünen zusammen mit der FDP das Areal gerne für die Öffentlichkeit erhalten – und Bürger bei der Entscheidung über die Nutzung mit einbinden.
Und hier kommt die 880 ins Spiel. Erst wenn diese Zahl an Unterschriften, das sogenannte Quorum erreicht ist, muss sich Bürgermeisterin Ulrike Westkamp damit beschäftigten. Nach aktuellem Stand unterstützten knapp 770 Leute die Petition, davon rund 670 aus der Hansestadt selbst. Um das Ziel zu erreichen, wollen Birte Bonde, Horst Münnich und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter am heutigen Mittwoch, 10. April, noch einmal lautstark trommeln für ihr Anliegen. Ab 16 Uhr sind die deshalb in der Nähe des Kaufhofes unterwegs, um Unterschriften zu sammeln.
„Der Heubergpark ist ein Gelände für die Allgemeinheit und deshalb sollten alle darüber entscheiden, was dort in Zukunft passiert“, sagt Bonde. Das Areal sei die grüne Lunge einer schon jetzt weitgehend dicht bebauten Innenstadt.
„An dieser Stelle brauchen wir für das Stadtklima wichtige Grünflächen und dem Gemeinwohl dienende Nutzungsmöglichkeiten“, so die Sprecherin weiter.
Co-sprecher Horst Münnich ergänzt: „Wir brauchen ein Stadtplanungskonzept, das die in der Innenstadt wohnenden Menschen vor Hitze schützt und in Richtung einer Schwammstadt entwickelt“. Schwammstadt ist ein Konzept der Stadtplanung. Es sieht vor, möglichst viel Regenwasser vor Ort aufzunehmen und zu speichern, anstatt es nur über Kanäle abzuleiten.
Die Lokalpolitikerin und der Lokalpolitiker hätten den mittlerweile vom Rat beschlossenen Abriss des Schwimmbades gerne komplett verhindert und das Schwimmbad gerne anderweitig genutzt. „Hier wird ein Gebäude abgerissen, das erst 1994 gebaut wurde“, sagt Münnich. Ihnen schwebte beispielsweise eine Begegnungsstätte, ein Café oder eine Boulderhalle vor.
Nun wollen die Grünen wenigstens erreichen, dass in die Entscheidung über die Nachnutzung des Areals eine ergebnisoffene Bürgerbeteiligung miteinbezogen wird. Ziel dieser Bürgerbeteiligung ist es, Ideen aus der Bürgerschaft zu sammeln und die Weselerinnen und Weseler über eingereichte Vorschläge abstimmen zu lassen. Denkbar sei vieles, so Münnich und Bonde.
Etwa der Bau einer Kita, eines Cafés, einer Freilichtbühne oder die Einbeziehung des Areals in den Park. Am Ende solle sich die beste Idee durchsetzen. Wer die Petition unterstützen möchte, kann dies auch online tun unter: www.openpetition.de/!heubergpark.
„Der Heubergpark ist ein Gelände für die Allgemeinheit und deshalb sollten alle darüber entscheiden, was dort in Zukunft passiert“
Birte Bonde Sprecherin der Weseler Grünen