Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Schollin bezieht alte Jöhren-filialen
Nach dem Aus der Bäckerei ist mit der Großbäckerei nun ein Nachfolger für zwei Standorte gefunden. Bevor es zur Wiedereröffnung kommt, muss aber noch fleißig umgebaut werden.
(P.K.) Für zwei weitere Standorte der früheren Bäckerei Jöhren ist eine Nachfolgelösung gefunden: Schollin wird in die Räumlichkeiten am Marktplatz in Friedrichsfeld (Lessingstraße) und an der Bahnhofstraße 55 unweit des Rathausplatzes in Voerde ziehen. Dies bestätigte jetzt Klaus Becker, Geschäftsführer der Großbäckerei, die in Dinslaken ihre Zentrale hat. Bis es zu einer Wiedereröffnung beider Adressen unter neuem Namen kommt, wird allerdings noch einige Zeit ins Land gehen. Vorher stehen dort Umbauten an. Die Arbeiten werden in dem Standort am Marktplatz in Friedrichsfeld weniger Zeit in Anspruch nehmen als die in der Stadtmitte. Klaus Becker spricht hier von etwa acht Wochen, während an der Bahnhofstraße in Voerde die Türen zur Bäckerei erst in drei bis vier Monaten wieder öffnen werden. Dies ist der größeren Fläche und dem Umfang der Maßnahmen geschuldet.
Der Startschuss in Friedrichsfeld soll am kommenden Montag fallen, dann ist geplant, mit dem Beseitigen des Fliesenbodens zu beginnen. Die Ladeneinrichtung sei bereits seit einiger Zeit raus, erklärt Becker. Neben dem Boden wird ihm zufolge die Decke erneuert, die Fassade der Bäckerei erhält einen neuen Anstrich. Die Einrichtung, die Theke und der Ofen seien bestellt. Die Brötchen, deren Teig von der Produktionsstätte in Dinslaken kommt, werden „frisch vor Ort gebacken“, wie Becker weiter ausführt. Darüber hinaus bietet Schollin wie in seinen anderen Bäckereien Brot, Kuchen, Teilchen und Kaffee an.
Bestehen bleibt in Friedrichsfeld wie auch in Voerde der Café-bereich. In den Räumen an der Lessingstraße werden innen dafür 20 Sitzplätze zur Verfügung stehen, draußen sind zehn bis zwölf geplant. Etwas größer sind die Dimensionen in der Stadtmitte – an der Bahnhofstraße werden es im Innenbereich Becker zufolge knapp 40 sein und draußen 20 bis 25. Der Teil, in dem sich zwischen Bäckerei und Pizzeria früher ein Kiosk befunden habe, werde erst einmal nicht umgebaut. Die
Arbeiten in Voerde umfassen auch die Sanierung der Toiletten und die Erneuerung der Eingangstür.
Die Eigentümerin und Vermieterin des Objekts in Friedrichsfeld, die Wohnbau Dinslaken, hatte dafür zuletzt zwei Interessenten, „hiesige Handwerksbetriebe“, wovon am Ende Schollin das Rennen machte. Die Tinte unter dem Vertrag ist noch ganz frisch. Am Dienstag wurde das Schriftstück unterschrieben, wie Guido Matzken, Geschäftsbereichsleiter Wohnungsbewirtschaftung und Prokurist bei der Wohnbau Dinslaken, erklärt. Das Unternehmen betont die Bedeutung der Regionalität bei der Weitervermietung der Räumlichkeiten an der Lessingstraße. Und: „Es ist wichtig und hervorragend für den Marktplatz, mit dem Café dort eine Aufenthaltsqualität zu realisieren“, konstatiert Matzken.
Schollin-geschäftsführer Klaus Becker führt das Potenzial an Kundenfrequenz
an, das der Standort in der Friedrichsfelder Ortsmitte aufgrund der dort vorhandenen Infrastruktur biete. Er glaubt, dass das Unternehmen dort mit dem
kleinen Café, von dem aus sich ein Blick auf den Marktplatz eröffne, punkten könne. Mit Eröffnung des neuen Standorts an zentraler Stelle ist Schollin dann mit drei Adressen in dem Stadtteil vertreten: Seit einigen Jahren betreibt die Großbäckerei eine Filiale an der Alten Hünxer Straße, eine weitere befindet sich an der Frankfurter Straße/ecke Spellener Straße. Letztere soll ebenfalls umgebaut werden – im Sommer oder Herbst 2024, wie Becker ankündigt.
Im Stadtteil Voerde verfügt Schollin bereits über eine große Filiale an der Bahnhofstraße östlich der Bahnlinie, auf dem Abschnitt zwischen B 8 und Kreisverkehr Alexanderstraße. Mit der Eröffnung des neuen Standorts an der Bahnhofstraße 55 ist die Großbäckerei dann auch im Siedlungsbereich westlich der Betuwe-zugstrecke präsent. Klaus Becker sieht hier mit Hinweis auf das umliegende große Wohngebiet ebenfalls einiges an Potenzial. Der Standort sei ja vorher nicht schlecht gelaufen. „Wir wollen darauf aufbauen“, sagt der Schollin-geschäftsführer.