Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Shanty Chor beim Hafengeburtstag
Die Sänger aus Dinslaken sind vom 8. bis 11. Mai in Hamburg zu Gast.
(bes) Dass sie es auch als ihre Aufgabe ansehen, die Hansestadt Dinslaken überregional zu vertreten, betonen die Sänger und Musiker vom Shanty Chor Hiesfeld immer wieder. Nun ist ihnen – einmal mehr – ein richtig großer Coup gelungen. Der Chor von der Rotbachkant wurde für gleich zwei Auftritte im Rahmen des Hamburger Hafengeburtstags engagiert: jenes dreitägige Großereignis, zu dem alljährlich rund eine Million Besucher und 300 Schiffe erwartet werden.
Klar, dass sich der Chor unter der Leitung von Thomas Baumann das Spektakel der Einlaufparade „Leinen los“nicht entgehen lassen wird. Wenn dies am Donnerstag, 9. Mai, um 16 Uhr dann so weit ist, haben die Sänger und Instrumentalisten ihren ersten Auftritt auf der Rock Antenne Bühne „Heimathafen“bereits absolviert, denn das musikalische Programm des Hafengeburtstags beginnt bereits in der Mittagszeit.
Shanties gehören zum Hafengeburtstag wie die Landungsbrücken zu St.pauli. Doch inzwischen dominieren bei den Umsonst-unddraußen-festivals rund um den Hafen rockige und punkige Klänge. Aber gerade das passt, der Shanty Chor Hiesfeld hatte nie Berührungsängste mit anderen Genres. Und so geht es auch den Machern des „An den Landungsbrücken“Open Air am Alten Elbtunnel Hamburg. „An vier Tagen präsentieren wir über 30 Konzerte aus Rock, Pop, Punk, Ska und Rockabilly“heißt es in dessen Presseankündigung. „Zudem gönnen wir uns täglich zwischen 10 und 12 Uhr zur Eröffnung unserer Festivalbühne einen ausgewachsenen Shanty-chor“. Und dieser Shanty Chor ist am Freitag, 10. Mai, der Shanty Chor Hiesfeld. Top-act dieses Tages ist die Ska-punk-legende Rantanplan aus St. Pauli.
Wie aber kommen die weit gereisten Hiesfelder zum international populären Hamburger Hafengeburtstag? Es liegt daran, weil sie in Berlin waren, verrät Dieter Seidel, der beim Chor das Booking übernommen hat. Als einige der Sänger nach einem Auftritt im großen Sendesaal des rbb in einer Alt-berliner Kneipe ein paar Lieder anstimmten, wurde der Geschäftsführer einer am Hamburger Hafen beteiligten Gesellschaft auf sie aufmerksam und bot spontan an, den Shanty Chor beim Hafengeburtstag unterzubringen. So einfach war es dann nicht, aber als sich Dieter Seidel direkt an den Ansprechpartner für den Hafengeburtstag Sören Lemke wandte, stellte dieser den Kontakt zu den beiden Bühnen her, die die Hiesfelder vom Fleck weg engagierten.
Singen werden die Hiesfelder in Hamburg, übernachten in der Hansestadt Stade. Doch nur übernachten und nicht singen wäre für den Shanty Chor zuwenig. Und so organisierte man kurzerhand eine Jamm-session auf dem Museumsschiff von Stade mit weiteren Shanty Chören, darunter die befreundeten Altländer, die ebenfalls beim Hafengeburtstag auftreten.