Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
„Artensterben in Fraktionen nur Nischenthema“
(RP) Sprecherin Ute Kleta und Sprecher Thomas Becker vom Grünen-ortsverband Hamminkeln hatten zu einer Veranstaltung mit dem Thema „Lautloses Artensterben – vor unserer Haustür“im Gasthof Hoffmann in Dingden eingeladen. Als Gäste begrüßten sie Volkhard Wille, Grünen-landtagsabgeordneter und Fraktionssprecher für Natur und Umwelt und Matthias Bussen, Vorsitzender des Nabu Hamminkeln und der Stiftung Büngerner Dingdener Heide.
Kleta beschrieb die Problematik, dass der dramatische Verlust der Artenvielfalt im Bewusstsein der Menschen leider noch nicht angekommen sei. „Man nimmt es schlicht nicht wahr, wenn eine Art verschwindet. Auch in einer vermeintlichen Idylle wie Hamminkeln findet das Artensterben statt, daher der Titel der Veranstaltung.“Becker erläuterte den Ist-zustand. Dabei wurde klar, wie dramatisch die Situation ist.
„Bei einigen Insektenarten gibt es Bestandseinbrüche von mehr als 90 Prozent. Bei Vogelarten, die auf Wiesen und Äckern brüten, ist in den letzten Jahren ein Verlust von über 60 Prozent zu verzeichnen“, griff Becker nur einige Beispiele heraus. Mehrfach wies er auf die Verantwortung der Landwirtschaft hin, die zum großen Teil für den Verlust der Artenvielfalt verantwortlich sei.
Wille beschrieb aus Sicht der Landespolitik die Möglichkeiten aber auch die Hemmnisse, mehr für den Artenschutz tun. „Das Artensterben ist in allen Fraktionen ein absolutes Nischenthema“, stellte er enttäuscht fest. Zwar sei der Umweltschutz-etat unter der jetzigen Landesregierung deutlich erhöht worden. Oftmals mangele es aber daran, geeignetes Personal zu finden, das notwendige Artenschutzprojekte umsetzen kann.