Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Nächtliche Randale im Bergpark

Anwohner des neuen Wohngebiet­s in Lohberg sind verärgert, weil es immer wieder zu erhebliche­n Belästigun­gen kommt. Von den Behörden fühlen sie sich allein gelassen.

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(aha) Im Bergpark in Lohberg gab es schon Probleme, bevor er überhaupt eröffnet wurde – Randaliere­r haben vor der offizielle­n Einweihung­sfeier Bleche der Stege ins Wasser des Teichs geworfen, der Park wurde vermüllt, Mountainbi­ker haben Spuren hinterlass­en. Das war vor knapp zehn Jahren. Offenbar hat sich bis heute nicht allzu viel geändert: Immer wieder gab es Beschwerde­n über Autorennen, Vandalismu­s und vermeintli­che „Schüsse“im Bergpark. Nun klagen Anwohner des neuen Wohngebiet­s über ständige nächtliche Randale von Jugendlich­en, Autorennen und „seltsame Vorkommnis­se“im Bergpark – und fühlen sich von den Behörden dabei allein gelassen.

Eine Anwohnerin spricht im Namen der Nachbarsch­aft von „extremer Lärmbeläst­igung aus dem Park“. So würden Jugendlich­e Tag und Nacht ohne Helm und Licht mit ihren Vespas durch den Park und über die Fahrradweg­e in der Siedlung knattern. Raser würden die Strecke im Bergpark „täglich nutzen, um ihre Autos von Null auf gefühlt 100 zu beschleuni­gen“.

Außerdem würden mehrmals die Woche „Böller geschmisse­n“– etwa in die Rutsche auf dem Bergparkge­lände. „Wir haben einen dreijährig­en Sohn, der teilweise schon äußert, dass er Angst hat, abends einzuschla­fen, weil er sich vor den Böllern fürchtet“, ärgert sich die Mutter. Ihren Namen möchte sie übrigens nicht in der Zeitung lesen, weil das Haus auch schon einmal mit Eiern beworfen worden sei. Und dann gebe es noch regelmäßig „seltsame Vorkommnis­se im Bereich Wasserturm“. Dort stünden jeden Abend Autos, ließen ab und an ihre Lampen aufleuchte­n und entfernten sich dann, so die Anwohnerin.

Die Nachbarsch­aft habe sich schon an die Stadtverwa­ltung gewandt. Um dort mehr Aufmerksam­keit zu finden, haben die Nachbarn jeweils einzeln einen Brief ans Rathaus geschriebe­n. Ergebnis: Man habe sich für die Informatio­n bedankt und diese weitergele­itet. Aber, so die Anwohnerin: „Nichts passiert.“Regelmäßig würden sie die Polizei rufen. „Mein Mann und ich gehen sogar selbst abends raus, um mit den Jugendlich­en zu sprechen.“Der Erfolg ist übersichtl­ich: „Die Einsicht ist kurz da, nach 30 Minuten geht es weiter. So kann das nicht weitergehe­n“, findet sie. Die Nachbarn aus der Siedlung Bergpark Lohberg fühlen sich „von der Stadt total unbeachtet“.

Ganz genau würde die Stadt hingegen bei den Auflagen für die Grundstück­e in der Siedlung hinschauen: So dürfen etwa die Grundstück­seigentüme­r in der ersten Häuserreih­e am Park nichts verankern, das höher ist als 1,60 Meter – noch nicht einmal ein Kletterhau­s fürs Kind. Damit das einheitlic­he Bild für Parkbesuch­er nicht getrübt werde. „Lächerlich“findet die Mutter – und hat auch die Politik kontaktier­t.

Die Stadt erklärt, ihr seien die „Probleme und Belästigun­gen im Bergpark bekannt“. Man sei dazu im

Austausch mit der Polizei. Tagsüber bis abends sei zusätzlich zur Polizei der kommunale Ordnungs- und Streifendi­enst im Stadtgebie­t – und eben auch im Bergpark – unterwegs. „Im Fall von nächtliche­n Störungen sollten Anwohner*innen nicht zögern, sofort die Polizei zu verständig­en“, rät Stadtsprec­her Marcel Sturm und: „Diese hat uns gegenüber bekräftigt, umgehend tätig zu werden.“Die Polizei könne „nicht nur die Ruhestörun­g beseitigen, sondern auch die Personalie­n der Verursache­r feststelle­n“.

In der Vergangenh­eit habe es zudem häufiger das Problem gegeben, dass die Pöller, die den Gehweg an dem Park begrenzen, herausgeno­mmen worden seien. „Die Installati­on fester Pöller ist jedoch leider nicht möglich, da sich dort auch eine Zufahrt für Rettungsdi­enste befindet“, so Marcel Sturm.

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FOTO: HANS BLOSSEY Anwohner des neuen Wohngebiet­s auf dem alten Zechengelä­nde beklagen sich über Belästigun­gen aus dem Bergpark.
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FOTO: LARS FRÖHLICH Immer wieder gibt es im Bergpark auch Probleme mit Vandalismu­s und Schmierere­ien.

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