Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Sänger berührt mit ausdrucksstarker Stimme
(DK) Einen schöneren Abschluss der Konzert-saison 2023/24 des Städtischen Musikvereins Wesel hätte es gar nicht geben können: Stehende Ovationen, langanhaltender Beifall und nur zufriedene Gesichter – und das bei einem Kammerkonzert. Mit dem hochdekorierten Countertenor Valer Sabadus und dem Ensemble „Spark“hat der Städtische Musikverein offensichtlich einen guten Griff getan.
„Closer to Paradise“lautete der Titel des Konzerts. Das Publikum erlebte hier eine besondere Art von Musik, immer wieder begeisterte Sabadus mit seiner ausdrucksvollen Stimme. Als Countertenor nutzt er eine besondere Technik, um eine Alt- oder Sopranlage zu singen. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Nutzung der Kopfstimme und das Training der Resonanz, um den Klang zu formen und zu projizieren. Dies ist aber nicht zu verwechseln mit einer Kastratenstimme, so wie im damaligen Mittelalter.
In der Band Spark spielen Andrea Ritter und Daniel Koschitzki mehrere Blockflöten und eine Melodica, Stefan Balazsovics, Violine und Viola, Christian Fritz den Flügel sowie Victor Plumettaz das Violoncello. Er hatte an diesem Abend Geburtstag und erhielt prompt ein „Happy Birthday-ständchen“vom gut aufgelegten Publikum.
Das Konzert handelte von Gedanken, Sehnsüchten und Gefühlen, so etwa in Robert Schumanns schwerem Traum „In der Fremde“aus dem Liederkreis op. 39. Und auch die Geschichte über den Seemann, der vom Tod ins Boot eingeladen wurde, wirkte. Barocke Arien, impressionistische Melodien und romantische Weisen verschmolzen mit Avantgardeklängen, alten Volksliedern und Chansons. Sogar ein rockiger Song von Depeche Mode (One Caress) wurde vorgetragen. Abwechslung brachte auch ein Tango.
Nicht umsonst ist Valer Sabadus ein gefragter Gast auf internationalen Bühnen. Sein Timbre war extrem kontrolliert und kristallklar. Das Konzert endete mit dem Lied „Could it be magic“.