Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Verwaltung zeigt Bürger wegen verbaler Angriffe an
(thh) Das Thema Krähen in Dingden hat vor geraumer Zeit für Aufregung gesorgt. Dabei ging es um nistende Vögel, die Dreck und Lärm verursachen, die nahe Nachbarschaft stören und zu denen es in der Vergangenheit schon Proteste von Anwohnern und Ortstermine gegeben hatte. Eine durchgreifende Lösung hat es bisher nie gegeben, auch an anderen Stellen im Kreis Wesel war und ist das Thema Krähen ein Aufreger. Aber: die lärmende Vögelschar am alten Friedhof gehört nach Eu-recht zu den geschützten Arten. Bei einem Ortstermin mit der Unteren Naturschutzbehörde, die beim Kreis Wesel angesiedelt ist, kam es in Dingden nun zu einer „üblen Auseinandersetzung und Beleidigungen“, wie es bei der Stadt heißt.
Ein Bürger überzog dabei aus Sicht der Stadt, diese reagierte mit einer Anzeige. Man wolle die Aussagen nicht „so stehen lassen“, hieß es. Das ist auch eine Reaktion auf den immer rauer werdenden Ton, den die Verwaltung bei Konflikten erlebt, was aber auch ein gesellschaftliches Phänomen insgesamt ist. Und Romanski berichtete vom Dingdener Vorfall und dem Ortstermin zu den Saatkrähen öffentlich im Hauptausschuss. Die Schar der Teilnehmer wuchs laut Romanski auf etwa 40 an, „üble Beschimpfungen und Beleidigungen“eskalierten. Sie sollen gegen den Rathausmitarbeiter gerichtet gewesen sein, was der Bürgermeister mit einer Anzeige quittieren will. Die Reaktion auf die Eskalation der Worte hat eine Vorgeschichte. Er verwies auf die Diskussion um die Zentrale Flüchtlingseinrichtung. Sachlicher Austausch bei emotionalen Themen werde immer weniger möglich.