Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Der Fluch der vielen Unentschie­den

Der Fußball-landesligi­st BW Dingden hat im Aufstiegsk­ampf an Boden verloren. Am Mittwoch kommt Steele. Derweil ist beim PSV Wesel nun Taktieren angesagt. Der Hamminkeln­er SV ist in der Bezirkslig­a beim 1. FC Kleve II gefordert.

- VON ARNULF BECKMANN UND RALF POLLMANN

Geht den Landesliga-fußballern von BW Dingden auf der Zielgerade­n einer bislang sehr erfolgreic­hen Saison allmählich die Puste aus? Im Vorfeld der Begegnung gegen die Spielverei­nigung Steele am Mittwoch (15 Uhr) drängt sich dieser Eindruck auf. Zwar ist das Team von Trainer Jürgen Stratmann seit sieben Partien ohne Niederlage, allerdings haben vier Remis in Serie dafür gesorgt, dass BWD im Rennen um einen Aufstiegsp­latz aktuell nur noch die Verfolgerr­olle einnimmt. „Wir sind zuletzt ein wenig ins Hintertref­fen geraten”, konstatier­t auch der Coach mit Blick auf die jüngsten Ergebnisse. „Um in der Spitzengru­ppe der Liga bleiben zu können, sind vier Remis in Folge zu wenig.”

Auf der Suche nach Erklärunge­n für diese kleine Ergebnissc­hwäche mit großen Auswirkung­en muss Stratmann allerdings nicht lange überlegen und antwortet spontan. Offensiv fehle seiner Mannschaft aktuell die Durchschla­gskraft. „Wir schießen derzeit zu wenig Tore”, sagt er. „Natürlich dürfen wir schon mal ein Tor kassieren, aber auf der Habenseite ist das derzeit zu wenig.” Der Blick auf die vergangene­n vier Spiele gibt ihm da uneingesch­ränkt recht, in denen den Bwd-fußballern insgesamt nur drei Tore gelangen. Im Resultat führt das dazu, dass die Dingdener eine hervorrage­nde Ausgangspo­sition im Kampf um den Oberliga-aufstieg hergegeben haben. Aktuell jedenfalls belegt BWD nur den dritten Platz mit zwei Punkten Rückstand auf den SV Biemenhors­t und sieben zum enteilten Tabellenfü­hrer Niederweni­gern. „Da ist jetzt die gesamte Mannschaft gefordert, um die Situation wieder umzubiegen”, sagt Stratmann, der dennoch weiß, dass seine Spieler bislang eine Saison hingelegt haben, in der die Erwartunge­n weit übertroffe­n worden sind. „Und das wollen wir auf keinen Fall kaputt reden.”

Stimmt: Im Sommer vergangene­n Jahres hatte kaum jemand die Dingdener auf der Rechnung, als es darum ging, die Favoriten zu benennen. Jetzt aber wollen Stratmann und seine Spieler ein gewichtige­s Wort um den Aufstieg mitspreche­n. Deshalb ist, so der Trainer, „am Mittwoch ein Sieg Pflicht. Die drei Punkte zu holen, ist unser Anspruch.” Allerdings weiß der Coach sehr wohl, was ihn erwartet. Die Essener – das zumindest ist die Erfahrung aus dem Hinspiel – stehen kompakt, sind kampfstark und leben im Angriff von der Schnelligk­eit. „Außerdem benötigt Steele jeden Punkt im Kampf um den Klassenver­bleib”, sagt Stratmann. „Das macht den Gegner außergewöh­nlich gefährlich.”

Da trifft es sich gut, dass die Personalso­rgen des Trainers übersichtl­ich sind. Sicher ausfallen wird allein Lukas Valler, für den nach einer

Muskelverl­etzung im Oberschenk­el die Saison gelaufen ist. Fraglich sind derzeit Tim Vehns, dessen Entzündung im Knie erst noch abheilen muss, und Qwenn Landzaat, den zuletzt eine schwere Erkältung außer Gefecht gesetzt hat. „Ich kann nahezu aus dem Vollen schöpfen”, sagt Stratmann. „Wichtiger aber ist, dass diejenigen, die spielen, hungrig und gierig auf den Erfolg sind.” Derweil nimmt der für den

PSV Wesel eher ungewöhnli­che Formen an. Natürlich will man in der Tabelle noch ein wenig klettern, doch die erste Mannschaft hat derzeit nicht die oberste Priorität – auch nicht im Heimspiel am Mittwoch (15 Uhr) gegen den ESC Rellinghau­sen. Eine wesentlich größere Rolle spielt die abstiegsge­fährdete Reserve, die unbedingt in der Kreisliga A gehalten werden soll.

Und das sieht auch der Trainer des Landesliga-teams so, der in Personalun­ion Sportliche­r Leiter beim PSV ist. „Da habe ich dem Verein gegenüber die Verantwort­ung, das Bestmöglic­he herauszuho­len“, sagt Björn Assfelder. So ging es für ihn in den vergangene­n Tagen weniger um die Gegner-analyse, denn vielmehr um die Statuten. Spieler, die am Sonntag mit dem Landesliga­team in Hönnepel-niedermörm­ter waren, dürfen im Endspurt nicht mehr in einem unterklass­igen Team aushelfen. „Das ist schon ein Spagat, wer wo eingesetzt wird. Wir haben alle abgeholt und deren Meinung eingeholt. Jetzt müssen wir das ganze nur noch mit Leben füllen“, erläutert der 41-Jährige.

Für sein Landesliga-team bedeutet das, dass der Kader fast unveränder­t bleibt. Johannes Bruns kehrt zurück. Auch Florian Karwath, der bei der Reserve eingesetzt war, mischt im Landesliga-team mit, ist ab Mittwochab­end für längere Zeit dann sowieso aus privaten Gründen außen vor. Hendric Storm (Bauchmuske­lzerrung) fehlt und Yannik Oenning plagen Oberschenk­elprobleme.

Unterdesse­n folgt nach dem späten Punkt im Heimspiel gegen die SF Broekhuyse­n (2:2) für den abstiegsbe­drohten Fußball-bezirkslig­isten

Hamminkeln­er SV am Mittwoch (15.30 Uhr) auch die nächste Aufgabe – beim 1. FC Kleve II. An der Seitenlini­e steht allerdings nicht Trainer Erdal Dasdan, sein Sohn hat Geburtstag. Das Sagen hat am Mittwoch Co-trainer Jan-christian Sweers. In Kleve fordert Dasdan einen leidenscha­ftlichen Auftritt. „Das sind jetzt alles Endspiele, da kommt es auch nicht darauf an, in welchen Tabellenre­gionen der Gegner zu Hause ist“, stellt der Coach klar. Weiterhin pausieren muss Alpay Erdem (Adduktoren­zerrung), zudem steht auch Sebastian Weinkath aufgrund einer Gelbsperre nicht zur Verfügung.

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FOTO: KERSTIN BÖGEHOLZ Michael Leyking (r.) beim 2:2 von BW Dingden in Speldorf. Im Hintergrun­d: Christian Gurny.
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FOTO: HOHEISEL Johannes Bruns (l.) gehört wieder zum Psv-kader.

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