Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Nabu im Kreis warnt vor Gefahren für Igel
Mähroboter, Rasenmäher und Freischneider: All diese Werkzeuge können Igel gefährden.
(RP) Augen auf beim Rasenmähen: Wer im Frühjahr Mähroboter, Rasentrimmer, Freiund Kantenschneider und Rasenmäher in seinem Garten einsetzt, sollte vorher zum Schutz der Igel die Wiese gut absuchen, darum bittet der Kreisverband Wesel des Naturschutzbunds (Nabu) alle Gartenbesitzer, denn die kleinen Tiere schweben gerade zum Frühlingserwachen in unseren Gärten in höchster Gefahr.
Der Grund dafür ist einfach und sehr tragisch, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht: Viele Igel würden bei Gartenarbeiten gerade jetzt beim Tagesschlaf übersehen, erklärt Norma Heldens, die Igelexpertin von Nabu-kreisverband Wesel. Auch seien Igel keine Fluchttiere. Die Expertin geht ins Detail: „Igel flüchten nicht, sondern rollen sich zusammen und bleiben auf der Stelle sitzen.“
Die kleinen Stacheltiere würden bei diesen tragischen Unfällen oft unentdeckt bleiben, heißt es vom Nabu. Der Grund dafür: „Da Igel selten Schmerzenslaute von sich geben, werden sie oft nicht entdeckt, schleppen sich davon und sterben qualvoll.“
Norma Heldens appelliert daher an alle Gartenbesitzer und -besitzerinnen im Kreis Wesel: Wer einen Mähroboter zum Rasenmähen benutzt, soll diesen niemals in der Nacht fahren lassen, sondern nur tagsüber einsetzen. Erforderlich sei es in jedem Fall den Garten vorher gründlich auf schlafende Igel abzusuchen. Norma Heldens empfiehlt, den Garten – „vor allem hohes
Gras, unter Hecken, unter Büschen, unter Bodendeckern oder Laub – zu untersuchen“. Hierzu könne auch vorsichtig ein Grasrechen benutzt werden.
Eine weitere Empfehlung der Igel-expertin ist es, „grundsätzlich auf Schneckenkorn und jede Art von Gift im Garten zu verzichten“. Denn falls die kleinen Stacheltiere beispielsweise die vergifteten Schnecken fressen, könnten sie auch daran sterben.
Bei Verletzungen sei es sehr aufwendig, die Tiere wieder gesund zu pflegen. Dies sei nur mit Hilfe eines fachkundigen Tierarztes möglich, so der Nabu. Auf der Internetseite des Naturschutzbunds sind auch Hinweise für Unterbringung und Ernährung zu finden für den Fall, dass man ein Stacheltier findet.
Eine telefonische Beratung durch die Igel-expertin Norma Heldens kann von montags bis freitags zwischen 9 Uhr und 13 Uhr in Anspruch genommen werden – und zwar unter 0281 1647787. Weitere Informationen finden Interessierte hier: nabu-wesel.de.