Rheinische Post - Xanten and Moers
Bionik weltweit studieren
Die Hochschule Rhein-Waal setzt sich bei einem Ausschreibungsverfahren durch.
KAMP-LINTFORT/KLEVE (RP) Lehren und Lernen via Internet ist im Moment Standard an vielen Hochschulen. Im Master-Studiengang Bionik an der Fakultät Technologie und Bionik soll das digitale Studieren nun auch über Pandemie-Zeiten hinaus möglich sein. Die Hochschule Rhein-Waal konnte sich im Ausschreibungsverfahren des DAAD durchsetzen und ist damit eine von drei geförderten Fachhochschulen.
Das zukünftige digitale Masterstudium der Bionik an der Hochschule Rhein-Waal soll vor allem internationalen Studierenden die Möglichkeit bieten, auch zukünftig von ihren Heimatländern aus einen qualitativ hochwertigen Studiengang zu absolvieren. Finanziert wird das Projekt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Ab Januar 2021 fördert er an insgesamt 19 deutschen Universitäten einen digitalen internationalen Studiengang. Die Hochschule Rhein-Waal ist eine von nur drei geförderten Fachhochschulen und konnte sich neben renommierten Einrichtungen wie der Technischen Universität Berlin und der Universität Frankfurt im Ausschreibungsverfahren durchsetzen.
Zwei Jahre lang wird nun in den bereits bestehenden Masterstudiengang Bionik eine digitale Variante implementiert. Dabei sollen die Studierenden nicht nur mit Hilfe des Computers in den Bereichen Robotik und bionische Materialien lernen und forschen, sie haben auch die Möglichkeit, an virtuellen Exkursionen und Messen teilzunehmen und in Projektgruppen ihre Kommilitonen aus allen Teilen der Welt kennenzulernen. „Die Pandemie hat gezeigt, dass wir anpassungsfähig und auf vielen Ebenen gleichzeitig lernen und arbeiten können müssen, um in einer sich immer schneller verändernden Welt bestehen zu können. Die Absolventen sollen durch das digitale Studium lernen, technische und virtuelle Möglichkeiten in einem interdisziplinären Feld wie der Bionik voll auszuschöpfen“, sagt Projektleiter William Megill.
„Mit dem neuen internationalen digitalen Studienprogramm können wir weltweit mehr begabte Studierende auf dem Feld der Bionik erreichen und langfristig dafür sorgen, dass unsere Absolventmit innovativen, kreativen und von der Natur inspirierten Ansätzen die Herausforderungen von Morgen angehen“, führt er weiter aus. Im digitalen Studiengang „Bionik“lernen Studierende, wie biologische Materialien, Konstruktionen oder auch Prinzipien wie die Selbstorganisation als Vorbild für technisch innovative Entwicklungen dienen können.
Schwerpunkte in dem Studiengang sind entweder Robotik mit Design, Aufbau, Steuerung und Programmierung von bio-inspirierten Robotern oder Materialwissenschaften mit Design und der Produktion neuer Materialien mit besonderem Fokus auf die Chemie von biologischen und bionischen Materialien.
Neben dieser Inhalte liegt ein Fokus auch auf der sozialen Komponente, damit Studierende trotz räumlicher Entfernung ihre Mitstudierenden sowie Campus und Stadt kennenlernen können. In einem gesonderten Modul können sie zudem Grundkenntnisse der deutschen Sprache erlernen sowie Deutschland und Kleve aus politischer, sozialer und historischer Perspektive kennenlernen. Darüber hinaus soll der praktische Studienanteil beibehalten werden: Den zukünftigen Studierenden werden die Materialen für eigene Mini-Labore, Experimente und robotische Systeme zur Verfügung gestellt.