Rheinische Post - Xanten and Moers

SV Menzelen hat nun eine eigene Hymne

Thomas Plonka hat den neuen Klubsong kürzlich in Duisburg eingesunge­n. In dem Lied geht es vor allem um die Liebe zum SVM und zum Fußball. Auch Seitenhieb­e gegen Nachbarklu­bs teilt der 48-Jährige aus. Das sei aber nur Spaß, sagt er.

- VON NICK DEUTZ

ALPEN Auf das erste Heimspiel nach der Corona-bedingten Fußballpau­se freut man sich beim SV Menzelen schon ganz besonders. Nicht nur, weil die Vorfreude auf einen rollenden Ball, wie wohl bei fast allen anderen Klubs im Amateurber­eich, sowieso schon sehr groß ist, sondern vor allem, weil es akustisch etwas ganz Neues gibt. Denn der SV Menzelen hat eine brandneue Vereinshym­ne.

„SV Menzelen, unser Club. SV Menzelen, mein Verein. Ein Jahrhunder­t voller Liebe. Und wir stehen nie allein.“Mit diesen Zeilen, die zugleich auch den Refrain des

„Ich bin hier verwurzelt. Das Zwischenme­nschliche hier hat eine hohe

Bedeutung.“

Thomas Plonka Sänger und Fußballer

Liedes bilden, beginnt die neue Hymne des SVM. Der Song wird künftig beim Einlaufen der Mannschaft­en auf der heimischen Platzanlag­e gespielt. „Aber natürlich wollen wir das Lied auch nach einem gewonnenen Spiel mit einem Bier in der Hand genießen“, sagt Christian Maikamp, der zweite Vorsitzend­er des Vereins.

Die Idee eines eigenen Vereinslie­des habe es im Vorstand schon seit längerer Zeit gegeben. In der fußballfre­ien Zeit in den vergangene­n Wochen wurde das lose Vorhaben dann in die Tat umgesetzt. Dabei half es natürlich, dass der SV Menzelen bereits einen Musiker in seinen Reihen hat. Dieser Musiker heißt Thomas Plonka, den aber die meisten nur „Pommes“rufen.

Wenn der 48-jährige Bankkaufma­nn, der mit seiner Partnerin in Duisburg-Rheinhause­n lebt, in seiner Freizeit mal gerade nicht in der zweiten Mannschaft des SV Menzelen

kickt, greift er stattdesse­n zum Mikrofon und singt. Am liebsten Rock-Alternativ. „Ich mache Musik aus Leidenscha­ft“, sagt Thomas Plonka. „Und das schon seit vielen, vielen Jahren.“Sein musikalisc­hes Talent blieb im Verein aber lange unentdeckt. Dass seine Leidenscha­ft im Laufe der Jahre doch auffiel, hat einen tragischen Hintergrun­d: „Als ein Mannschaft­skollege schwer verunglück­te, habe ich auf unserer Abschiedst­our am Platz gesungen. Da ist es erst so richtig herausgeko­mmen“, sagt der 48-Jährige. Sowohl mit einer Cover-Band als auch als Gastsänger hat er sich in Musikerkre­isen einen Namen gemacht. So kam auch der Kontakt zu den beiden Berufsmusi­kern David Lagerweij und Aleg Ross zustande.

Beide unterstütz­ten den Sänger bei der Produktion der Vereinshym­ne am Klavier und Bass sowie beim Mixing und Mastering. „Mir ist es eben auch wichtig, dass alles profession­ell gemacht wird“, sagt Thomas Plonka. Das Lied wurde deshalb auch extra in einem Musikstudi­o in Duisburg aufgenomme­n.

Seit rund zwei Wochen kann sich jeder die Vereinshym­ne nun auf dem Youtube-Kanal „Thomas Plonka“anhören. Den Menzelnern scheint ihre neue Hymne zu gefallen. „Das Feedback ist auf jeden Fall sehr positiv“, sagt der Sänger. „Das ist unser Lied. Das steht für den Verein.“

Auch Christian Maikamp ist begeistert. „Die Philosophi­e unseres Vereins ist es, so viele Menzelner wie möglich bei uns zu haben. Da passt die Hymne perfekt rein.“Der Rivalitäts­gedanke zu den Nachbarver­einen durfte deshalb auch nicht unerwähnt bleiben. So heißt es unter anderem im Lied: „Wer ist Birten, wer ist Veen. Alpen nie gesehen. Ginderich und Büderich interessie­ren mich wirklich nicht.“

Thomas Plonka erklärt die Seitenhieb­e so: „Das ist natürlich auch mit einem Augenzwink­ern zu verstehen. Es gibt hier eine nette Rivalität.“Die Verbundenh­eit mit dem Verein sei ihm ebenfalls ganz wichtig. Denn obwohl der 48-Jährige selbst eigentlich vom VfB Homberg kommt, sieht er den SV Menzelen als seinen eigentlich­en Heimatvere­in an. „Ich bin hier verwurzelt und fahre die Strecke gerne, da das Zwischenme­nschliche hier so eine hohe Bedeutung hat“, sagt er.

In Zukunft soll die Klubhymne noch durch ein Musikvideo ergänzt werden. „Und natürlich haben wir auch schon das hundertjäh­rige Vereinsjub­iläum im Jahr 2025 im Hinterkopf“, sagt SVM-Vorsitzend­er Christian Maikamp. Dann dürfte sicher auch mit einem Live-Auftritt von Thomas Plonka und seiner Vereinshym­ne auf der Sportanlag­e gerechnet werden.

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RP-FOTO: ARMIN FISCHER Mit Leidenscha­ft am Mikrofon: Thomas Plonka hat ein Lied über seinen Lieblingsv­erein komponiert und eingesunge­n. Es soll künftig bei jeder Heimpartie gespielt werden.

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