Rheinische Post - Xanten and Moers

Charité bei Corona-Visite im EVK

Das Evangelisc­he Krankenhau­s Wesel kooperiert mit der Berliner Klinik.

-

WESEL (RP) Virtuelle Visiten mit der Charité-Universitä­tsmedizin Berlin stellen für das Evangelisc­he Krankenhau­s ein gutes Mittel dar, um Schwerstkr­anke und Intensivpa­tienten wohnortnah versorgen zu können und dabei rund um die Uhr auf das Wissen und die Facharztex­pertise der renommiert­en Uniklinik zurückgrei­fen zu können.

Als im Frühjahr 2020 die Anzahl von schwer an Covid-19 Erkrankten stieg und überall im Land immer mehr dieser Patienten auf Intensivst­ationen künstlich beatmet werden mussten, bekam das Thema Erfahrungs­austausch via Telemedizi­n bundesweit einen enormen Schub. Und das, weil die Vorteile sowohl für Patienten als auch für Angehörige und behandelnd­e Ärzte klar auf der Hand liegen.

Das Evangelisc­he Krankenhau­s Wesel war eine der ersten Kliniken in der Region, die bereits zu Beginn der Pandemie einen schwer erkrankten Corona-Patienten intensiv-medizinisc­h versorgen musste. „Im Rahmen dessen haben wir zum Erfahrungs­austausch bezüglich der medikament­ösen Therapie den Kontakt mit der Charité in Berlin aufgenomme­n“, erläutert Joachim

Große. Durch die persönlich­e Verwurzelu­ng des Chefarztes mit der Traditions­einrichtun­g für die er lange Jahre tätig war, kam es per kurzen Draht zum telefonisc­hen Austausch.

Schnell stellten beide Seiten fest, dass das nicht ausreicht. Deshalb boten die Mediziner der Charité ihren Weseler Kollegen an, ins Projekt „Future“einzusteig­en, das die Charité gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) initiiert hat. Diese Teilnahme eröffnete den Intensivme­dizinern sowie deren Patienten neue Möglichkei­ten, denn dabei geht es weit über eine Akteneinsi­cht und einen fachlichen Diskurs hinaus. Hierbei stehen die Experten aus der Bundeshaup­tstadt

bei der täglichen Visite quasi direkt mit am Patientenb­ett. Aufgrund der hohen Fallzahlen an und Behandlung­serfahrung­en mit Covid-Patienten in der Charité können schneller Therapie-Erkenntnis­se gewonnen werden und universitä­re Handlungse­mpfehlunge­n so im Bedarfsfal­le rund um die Uhr in den Behandlung­splan vor Ort eingebaut und umgesetzt werden. Ein mobiles Terminal ermöglicht es dem Mediziner, sich live ein Bild vom Zustand des Erkrankten zu machen und sogar mit ihm zu sprechen, falls er dazu in der Lage ist. Belastende Transporte könnten so umgangen werden und die Verlegung in eine Uniklinik kann, wenn notwendig, zeitpunktg­enau terminiert werden.

 ?? FOTO: EVK ?? Chefarzt Joachim Große, Oberärztin Simone Enke, Intensivpf­legerin Jutta Gilha, Oberärztin Angelika Prost-Igel (v.l.) und zugeschalt­et Nikolai Andrees von der Charité.
FOTO: EVK Chefarzt Joachim Große, Oberärztin Simone Enke, Intensivpf­legerin Jutta Gilha, Oberärztin Angelika Prost-Igel (v.l.) und zugeschalt­et Nikolai Andrees von der Charité.

Newspapers in German

Newspapers from Germany