Rheinische Post - Xanten and Moers
Ein Solarpark für drei Millionen Euro
10.500 Module sollen in Xanten ab Ende 2021 das Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. Der Energieversorger Enni wartet noch auf die Genehmigung. Schon bald soll der Entwurf des Bebauungsplans öffentlich ausgelegt werden.
XANTEN In Neukirchen-Vluyn gibt’s einen, in Moers auch. In Xanten soll’s Ende 2021 so weit sein. Der Energieversorger Enni möchte im kommenden Jahr einen neuen Solarpark auf einem zwölf Hektar großen Grundstück am Urselmannsweg nördlich des ehemaligen Nato-Geländes ans Netz schicken. Das Unternehmen aus Moers hat bereits einige Hürden genommen. Am 8. Dezember wird über das Projekt wieder im Xantener Rat gesprochen.
„Wir rechnen damit, das gesamte Planverfahren noch im ersten Halbjahr 2021 abschließen zu
können“
Herbert Hornung
Enni-Sprecher
Die Photovoltaik-Freiflächenanlage in Xanten befindet sich noch im Bauleitplanverfahren, an dessen Ende die – von Enni erhoffte – Genehmigung steht. Das Unternehmen hat die gesetzlich vorgeschriebene frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wie den Landesbetrieb für Wald und Holz oder Straßen NRW abgeschlossen. Jetzt wartet der Energieversorger auf den Beschluss für die Offenlage des Bebauungsplanentwurfs. Es ist ein im Planungsrecht festgelegtes Verfahren, wodurch Bürger die Pläne einsehen können. Der Xantener Rat wird hierüber in der anstehenden Sitzung entscheiden.
Die Enni-Geschäftsführung geht von einem positiven Verlauf des Offenlegungsverfahrens aus und rechnet damit, dass sie das gesamte Planverfahren noch im ersten Halbjahr 2021 abschließen kann, teilte Firmen-Sprecher Herbert Hornung auf Nachfrage mit. Das sei Grundlage für die Genehmigung des Sonnenkraftwerks, die einen weiteren Ratsbeschluss zur tatsächlichen Änderung der Flächennutzung voraussetzt.
Ist das passiert, werde Enni die Fläche vorbereiten, die Anlage unter Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Brutzeiten bauen (also frühestens im September) und noch 2021 in Betrieb nehmen, wie Hornung weiter mitteilte. Die reine Bauzeit sei übersichtlich. In vier bis sechs
Wochen könne der Park stehen, so Hornung.
Während des Genehmigungsverfahrens hat das Projekt zahlreiche Gutachten, etwa zum Blendschutz, zur Bodenbeschaffenheit, zu Altlasten, zum Brandschutz oder Artenschutz, durchlaufen. Sie seien bis auf die Untersuchung zur Kampfmittelfreiheit auch bereits positiv abgeschlossen, „so dass der Umsetzung hier nichts mehr im Wege steht“, heißt es weiter aus dem Unternehmen. Hornung konkretisierte: „Die Kampfmittelthematik gehen wir jetzt mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf an.“
Um den Xantener Solarpark genehmigungsfähig zu gestalten, will die Enni nur rund ein Drittel des Areals für die Aufstellung der rund 10.500 Module nutzen. Für die restliche Fläche werde „auf der Basis der artenschutzrechtlichen Untersuchung ein Pflege- und Entwicklungskonzept zur Weiternutzung der Wiesen- und Weideflächen erstellt“. Im Blick bleiben sollen der Schutz der dort heimischen Vogelarten und die Beweidung der Flächen mit Rindern.
Der Solarpark in Xanten soll vier Millionen Kilowattstunden Strom für rund 1200 Haushalte produzieren, der „rein physikalisch auch in Xanten verbleibt“. Die Anlage am Urselmannsweg wird die größte der Enni sein, in die das Unternehmen rund drei Millionen Euro investiert. Auch die Solarparks in Neukirchen-Vluyn und Moers seien im
Einklang mit ökologischen Interessen geplant und umgesetzt worden, so Hornung. „Beide sind auch deswegen als Vorzeigeprojekte für ideale Energiewendeprojekte in die sogenannte Klima-Expo des Landes NRW aufgenommen worden.“