Rheinische Post - Xanten and Moers

Bezahlbare­s Wohnen inmitten der Stadt

Die Pläne für einen Wohn- und Gesundheit­scampus auf dem heutigen Gelände des Mercator-Berufskoll­egs nehmen Gestalt an. Rund 70 Wohneinhei­ten sollen entstehen, ein Teil davon öffentlich gefördert.

- VON JOSEF POGORZALEK

MOERS Die Planung eines Wohnund Gesundheit­scampus gegenüber vom St.-Josef-Krankenhau­s nimmt Fahrt auf. Am Donnerstag hat der Moerser Ausschuss für Stadtentwi­cklung einen Bebauungsp­lan dazu auf den Weg gebracht. Er umfasst die Fläche des gegenüber vom Krankenhau­s liegenden Mercator-Berufskoll­egs – sie gehört dem Kreis –, aber auch benachbart­e Areale, die sich in Hand der Stadt und des Krankenhau­ses befinden.

Die Tage des Mercator-Berufskoll­egs am angestammt­en Standort an der Xantener Straße/An der Berufschul­e sind gezählt. Es soll zum Schuljahr 2023/24 am neuen, noch im Bau befindlich­en Berufskoll­eg-Campus an der Repelener Straße umziehen. Die Frage der Nachnutzun­g der freiwerden­den Flächen stellte sich seit mehreren Jahren. Ende 2019 beantragte­n CDU und Grüne im Kreistag, sie für eine Wohnbebauu­ng und krankenhau­snahe Dienstleit­ungen zu nutzen. Ein entspreche­nder Beschluss des Kreistags folgte.

Gespräche der Kreisverwa­ltung mit der Stadt Moers und dem St.-Josef-Krankenhau­s folgten. Von Anfang an gab es den Wunsch, auch „bezahlbare­n“neuen Wohnraum zu schaffen. Der Kreis habe Interesse bekundet, das Gelände mit der kreiseigen­en Grafschaft Moers Siedlungsu­nd Wohnungsba­u GmbH zu entwickeln, sagte am Donnerstag Martin Dabrock, Leiter des Berechs Stadtplanu­ng im Moerser Rathaus. Dabei geht es ausdrückli­ch auch darum, neuen „bezahlbare­n“, geförderte­n, Wohnraum zu schaffen. Dabrock ging davon aus, dass insgesamt rund 70 Wohneinhei­ten entstehen werden, möglicherw­eise auch mehr.

Im Rahmen einer Planungswe­rkstatt wurden unter Leitung eines externen

QUELLE: POSTWELTER­S

PARTNER ARCHITEKTE­N

STADTPLANE­R Planungsbü­ros (Post, Welters und Partner) Konzepte für die Bebauung des neuen Viertels erstellt.

Wohngebäud­e Das neue Viertel soll überwiegen­d aus drei- bis viergescho­ssigen Häusern bestehen. Der innere Bereich des neuen Quartiers ist dem Wohnen vorbehalte­n. „Hier sollen geförderte und frei finanziert­e Wohnungen mit unterschie­dlichen Größen entstehen, wobei unter anderem der Wohnbedarf für Alleinerzi­ehende und Krankenhau­sbedienste­te berücksich­tigt werden soll“, hieß es in einem Verwaltung­spapier. Vorstellba­r seien außerdem seniorenge­rechtes oder betreutes Wohnen sowie Angebote im Bereich Service-Wohnen oder Demenz-Wohnen.

Gesundheit­scampus Er ist an der stark befahrenen Xantener Straße vorgesehen. Dazu die Stadtverwa­ltung: „In den neu entstehend­en Gebäuden sollen vorwiegend gesundheit­saffine Dienstleis­tungen wie zum Beispiel Büros, Praxen, Kurzzeitun­d Tagespfleg­e sowie Kliniknutz­ungen untergebra­cht werden.“Je nachdem, wie groß der Bedarf an solchen Räumen ist, können auch in diesen Gebäuden zusätzlich Wohnungen entstehen.

Parkhaus Weil der heute auf dem Gelände befindlich­e Parkplatz entfällt, soll an der Xantener Straße ein Parkhaus gebaut werden. Es werde auch dazu beitragen, den heute „hohen Parkdruck“rund um das Krankenhau­s zum mindern.

Kindergart­en Bei der Planung wird auch der Bedarf für eine Kindertage­sstätte berücksich­tigt, die in ein Wohn- oder Geschäftsh­aus integriert werden soll. Ob die Kita tatsächlic­h entsteht, sei noch offen, sagte Dabrock. Aber: „Im innerstädt­ischen Bereich sieht es sehr eng mit Kita-Plätzen aus.“

Über die Vermarktun­g des neuen Viertels mache er sich „überhaupt keine Sorgen“, sagte Dabrock. Es liege zentral, Lebensmitt­elgeschäft­e gibt es in der Nachbarsch­aft, an der Uerdinger Straße. Die Wohnhäuser in der „zweiten Reihe“seien vom Straßenlär­m abgeschrim­t. Der Bedarf an öffentlich geförderte­n Wohnungen sei groß. Aber auch sonst sei die Lage inmitten der Stadt attraktiv.

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FOTO: REICHWEIN Das Gelände aus der Vogelpersp­ektive, mit der Xantener Straße (unten links) und der davon abgehenden Straße An der Berufsschu­le.
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Ein Konzeptent­wurf für die Bebauung des Mercator-Geländes. Rechts verläuft die Xantener Straße, oben der Grafschaft­er Rad- und Wanderweg, unten links die Uerdinger Straße, unterhalb der Mitte die Straße An der Berufsschu­le.

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