Rheinische Post - Xanten and Moers
Bezahlbares Wohnen inmitten der Stadt
Die Pläne für einen Wohn- und Gesundheitscampus auf dem heutigen Gelände des Mercator-Berufskollegs nehmen Gestalt an. Rund 70 Wohneinheiten sollen entstehen, ein Teil davon öffentlich gefördert.
MOERS Die Planung eines Wohnund Gesundheitscampus gegenüber vom St.-Josef-Krankenhaus nimmt Fahrt auf. Am Donnerstag hat der Moerser Ausschuss für Stadtentwicklung einen Bebauungsplan dazu auf den Weg gebracht. Er umfasst die Fläche des gegenüber vom Krankenhaus liegenden Mercator-Berufskollegs – sie gehört dem Kreis –, aber auch benachbarte Areale, die sich in Hand der Stadt und des Krankenhauses befinden.
Die Tage des Mercator-Berufskollegs am angestammten Standort an der Xantener Straße/An der Berufschule sind gezählt. Es soll zum Schuljahr 2023/24 am neuen, noch im Bau befindlichen Berufskolleg-Campus an der Repelener Straße umziehen. Die Frage der Nachnutzung der freiwerdenden Flächen stellte sich seit mehreren Jahren. Ende 2019 beantragten CDU und Grüne im Kreistag, sie für eine Wohnbebauung und krankenhausnahe Dienstleitungen zu nutzen. Ein entsprechender Beschluss des Kreistags folgte.
Gespräche der Kreisverwaltung mit der Stadt Moers und dem St.-Josef-Krankenhaus folgten. Von Anfang an gab es den Wunsch, auch „bezahlbaren“neuen Wohnraum zu schaffen. Der Kreis habe Interesse bekundet, das Gelände mit der kreiseigenen Grafschaft Moers Siedlungsund Wohnungsbau GmbH zu entwickeln, sagte am Donnerstag Martin Dabrock, Leiter des Berechs Stadtplanung im Moerser Rathaus. Dabei geht es ausdrücklich auch darum, neuen „bezahlbaren“, geförderten, Wohnraum zu schaffen. Dabrock ging davon aus, dass insgesamt rund 70 Wohneinheiten entstehen werden, möglicherweise auch mehr.
Im Rahmen einer Planungswerkstatt wurden unter Leitung eines externen
QUELLE: POSTWELTERS
PARTNER ARCHITEKTEN
STADTPLANER Planungsbüros (Post, Welters und Partner) Konzepte für die Bebauung des neuen Viertels erstellt.
Wohngebäude Das neue Viertel soll überwiegend aus drei- bis viergeschossigen Häusern bestehen. Der innere Bereich des neuen Quartiers ist dem Wohnen vorbehalten. „Hier sollen geförderte und frei finanzierte Wohnungen mit unterschiedlichen Größen entstehen, wobei unter anderem der Wohnbedarf für Alleinerziehende und Krankenhausbedienstete berücksichtigt werden soll“, hieß es in einem Verwaltungspapier. Vorstellbar seien außerdem seniorengerechtes oder betreutes Wohnen sowie Angebote im Bereich Service-Wohnen oder Demenz-Wohnen.
Gesundheitscampus Er ist an der stark befahrenen Xantener Straße vorgesehen. Dazu die Stadtverwaltung: „In den neu entstehenden Gebäuden sollen vorwiegend gesundheitsaffine Dienstleistungen wie zum Beispiel Büros, Praxen, Kurzzeitund Tagespflege sowie Kliniknutzungen untergebracht werden.“Je nachdem, wie groß der Bedarf an solchen Räumen ist, können auch in diesen Gebäuden zusätzlich Wohnungen entstehen.
Parkhaus Weil der heute auf dem Gelände befindliche Parkplatz entfällt, soll an der Xantener Straße ein Parkhaus gebaut werden. Es werde auch dazu beitragen, den heute „hohen Parkdruck“rund um das Krankenhaus zum mindern.
Kindergarten Bei der Planung wird auch der Bedarf für eine Kindertagesstätte berücksichtigt, die in ein Wohn- oder Geschäftshaus integriert werden soll. Ob die Kita tatsächlich entsteht, sei noch offen, sagte Dabrock. Aber: „Im innerstädtischen Bereich sieht es sehr eng mit Kita-Plätzen aus.“
Über die Vermarktung des neuen Viertels mache er sich „überhaupt keine Sorgen“, sagte Dabrock. Es liege zentral, Lebensmittelgeschäfte gibt es in der Nachbarschaft, an der Uerdinger Straße. Die Wohnhäuser in der „zweiten Reihe“seien vom Straßenlärm abgeschrimt. Der Bedarf an öffentlich geförderten Wohnungen sei groß. Aber auch sonst sei die Lage inmitten der Stadt attraktiv.