Rheinische Post - Xanten and Moers
MSC gibt Platz zwei als neues Ziel aus
Am Samstag müssen die Moerser im Top-Spiel der Zweiten Volleyball-Bundesliga bei Spitzenreiter SV Lindow-Gransee antreten. Das Team von Trainer Hendrik Rieskamp wird erstmals in dieser Saison als Außenseiter auf das Feld gehen.
MOERS Die neue Rolle ist zwar ungewohnt, aber durchaus nicht unangenehm. Erstmals in dieser Saison gehen die Zweitliga-Volleyballer des Moerser SC nicht als Favorit auf das Spielfeld. Das Topduell beim Tabellenführer SV Lindow-Gransee am Samstag (18 Uhr/live bei sporttotal. tv) hat ein wenig an Brisanz eingebüßt. Nach vier Niederlagen aus den vergangenen fünf Punktespielen definiert sich das Saisonziel beim MSC fast automatisch neu. „Wir wollen den zweiten Platz verteidigen“, betont Cheftrainer Hendrik Rieskamp.
Sechs Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter bei nur noch vier Pflichtspielen sind angesichts der zuletzt nicht meistertauglichen Leistungen ein zu dickes Brett, um noch an die Bundesliga zu glauben. Dazu kommt ein enorm schweres Restprogramm: Am 27. März geht es zum aufgerückten Tabellendritten nach Kiel, am 11. April reist der ambitionierte VC Bitterfeld-Wolfen an, zum Abschluss muss der MSC beim FC Schüttorf 09 ran, gegen den man kürzlich eine bittere Heimniederlage hinnehmen musste.
Es könnte im schlechtesten Falle noch ein Sturz auf Platz vier drohen, was die Saison angesichts von zwischenzeitlichen zwölf Siegen am Stück für die Moerser doch arg verwaschen würde. Trainer Rieskamp hält allerdings gegen eine aufkeimende Schwarzmalerei: „Meine Mannschaft hat einen gewissen Anspruch an sich selbst. Wir haben gut trainiert, spielen ohne großen Erfolgsdruck und werden in Lindow
einen guten Auftritt hinlegen.“Außenangreifer Felix Orthmann wird zwar vermutlich mit im Bus sitzen, ein Einsatz scheint angesichts eines Knorpelschadens im Knie aber wohl verfrüht. „Ein wenig gebaggert hat Felix schon“, so Trainer Rieskamp. Was aber nicht reicht. Eine durchaus
spannende Frage wird sein, ob der Coach auf der Zuspielerposition noch einmal wechseln wird. Nach der Weihnachtspause hielt Rieskamp bislang eisern am 18-jährigen Lukas Salimi fest. Der Youngster spielte durchwachsen, mit guten Aktionen, aber auch mit zahlreichen Fehlern. Der bisherige Nummer-eins-Zuspieler Jonas Hoppe fand sich über weite Strecken auf der Bank wieder, konnte seine wenigen Chancen im Spiel dann aber meist nicht nutzen. Zuletzt bei der bitteren
2:3-Heimniederlage gegen den TuS Mondorf patzte Hoppe im vierten Satz. Rieskamp winkte den 22-Jährigen nach nur wenigen Spielzügen wieder vom Feld.
Der Trainer mochte sich am Donnerstag noch nicht öffentlich festlegen, ob er seine Start-Sechs in Lindow-Gransee verändert wird. „Ich glaube aber nicht, dass die jüngsten Niederlagen an Lukas Salimi als Zuspieler gelegen haben“, hebt Rieskamp hervor. Die Reise ins Berliner Umland am Samstag wäre so oder so eine gute Gelegenheit, mal wieder ein positives Zeichen zu setzen.