Rheinische Post - Xanten and Moers
Initiative will Rangnick zurück nach Schalke holen
GELSENKIRCHEN (dpa) Neuer Bundestrainer, Trainer in Mönchengladbach oder doch Sportvorstand beim FC Schalke 04 in der 2. Liga? Um die Zukunft von Ralf Rangnick gibt es immer mehr Gerüchte. Die Zukunft des 62-Jährigen erscheint komplett offen. Laut einem Bericht der „WAZ“soll Rangnick aber bereit sein, bei den Königsblauen den Neuaufbau langfristig anzuführen. Die Zeitung berief sich dabei am Freitag auf das Umfeld Rangnicks.
Der „Bild“zufolge soll eine nicht näher benannte Gruppe einflussreicher Leute aus Wirtschaft und Politik Rangnick als Sportvorstand zum wahrscheinlichen Absteiger nach Schalke lotsen wollen. Das Thema sollte demnach am Freitagabend im Aufsichtsrat diskutiert werden.
Zu der Gruppierung sollen auch Kandidaten für den künftigen Aufsichtsrat gehören. Es lag zunächst weder eine Reaktion von der Rangnick-Seite noch vom Verein vor. Laut „Bild“soll es zwischen der Rangnick-Seite und dem Verein jedoch bereits eine „grundsätzliche Vor-Einigung“geben. Rangnick soll mit einem langfristigen Vertrag über voraussichtlich fünf Jahre ausgestattet werden.
Sicher ein Kandidat ist Rangnick als Nachfolger des nach der EM im Sommer zurücktretenden Bundestrainers Joachim Löw. Und Rangnick, der zuletzt als „Head of Sport and Development Soccer“bei Red Bull unter Vertrag stand, hat bereits sein grundsätzlich Interesse bekundet. Es sei eine „Stelle, die niemanden in Deutschland kalt lässt“, sagte der er bei Sky. „Ich kann mir grundsätzlich alles vorstellen“, sagte Rangnick. Darüber hinaus ist Rangnick zumindest auch ein Kandidat in Gladbach, wo Trainer Marco Rose im Sommer Richtung Dortmund abwandert.
Alle drei Konstrukte werfen allerdings mit Blick auf Rangnicks vorheriges Profil und seinen bekannten Wunsch nach möglichst großer Machtfülle Fragen auf. Im Fall von Schalke bliebe abzuwarten, ob Rangnick sich mit einer Funktion als Funktionär begnügen würde, ohne auch noch Trainer zu sein. Der Verein hatte erst in der Vorwoche Dimitrios Grammozis als neuen Coach verpflichtet - mit der klaren Vorgabe, im wahrscheinlichen Falle des Abstiegs den sportlichen Wiederaufbau zu leiten. Beim DFB ist unklar, ob der Verband ihm die sicher gewünschten Kompetenzen einräumen würde. Und auch in Gladbach müsste ein Modell zum Zusammenspiel mit Manager Eberl gefunden werden.