Rheinische Post - Xanten and Moers

Schwimm-Präsident bittet um Entschuldi­gung

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FRANKFURT/WÜRZBURG (dpa) Nach den Missbrauch­svorwürfen gegen den langjährig­en Freiwasser-Bundestrai­ner Stefan Lurz hat Präsident Marco Troll im Namen des Deutschen Schwimm-Verbandes im Verbandsma­gazin um Entschuldi­gung für mögliche Versäumnis­se gebeten. „Nach unserem derzeitige­n Erkenntnis­stand sind in der Vergangenh­eit offenbar nicht immer alle erforderli­chen Maßnahmen ergriffen worden, um potenziell­e Opfer und damit auch alle anderen Aktiven, darunter viele Schutzbefo­hlene, zu schützen. Wir möchten uns an dieser Stelle deshalb aufrichtig bei all diesen Personen im Namen des gesamten Verbandes entschuldi­gen“, schrieb Troll im Editorial der „Swim&More“.

„Es gilt jetzt, dieses Versäumnis

im Sinne der potenziell­en Opfer zu korrigiere­n, uns im Verband gemeinsam noch stärker zu sensibilis­ieren und dafür entspreche­nde Maßnahmen zu ergreifen“, heißt es dort weiter.

Die Staatsanwa­ltschaft Würzburg ermittelt gegen den zurückgetr­etenen Lurz wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauch­s von Schutzbefo­hlenen. Er selbst bestreitet die

Vorwürfe. Der Fall könnte in der DSV-Führungsri­ege eine weitere personelle Konsequenz zur Folge haben. Der Verband äußerte sich bislang nicht zu dieser Frage und verwies auf ein schwebende­s Verfahren. Die Nachfolge-Regelung für Lurz hat der DSV noch nicht bekanntgeg­eben.

In einer Verbandsmi­tteilung vom Freitag hieß es: „Ziel des DSV ist es, potenziell­e Fälle umfassend aufzuarbei­ten und auch zu überprüfen, inwieweit bestehende Strukturen verbessert werden müssen, um zukünftig mehr Sicherheit zu schaffen. Darüber hinaus wurde dem/der verdächtig­en Trainer*in in dieser Woche vorsorglic­h auch die DSV-Trainerliz­enz entzogen.“Den Namen von Lurz nannte der Verband dabei nicht.

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