Rheinische Post - Xanten and Moers

Panne bremst Schumacher aus

Am ersten Trainingst­ag der Formel 1 hatten viele Teams mit Problemen zu kämpfen.

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SAKHIR (dpa) Kaum hatte Mick Schumacher stolz die schwarze Decke von seinem ersten Formel-1-Dienstwage­n gezogen, da bremste ihn auch schon die erste Panne. Ein Hydraulikp­roblem an seinem Haas-Renner kostete den

21-Jährigen zum Auftakt der nur dreitägige­n Testfahrte­n in Bahrain am Freitag wertvolle Probezeit. Nur magere 15 Runden konnte Debütant Schumacher in der Wüste von Sakhir drehen, ehe ihn sein russischer Teamkolleg­e Nikita Masepin ablöste.

Dabei hatte Schumacher die Übungsrund­en kaum erwarten können. „Ich freue mich jetzt einfach, dass ich fahren kann“, sagte der Sohn von Rekordwelt­meister Michael Schumacher dem TV-Sender Sky, kurz bevor er ins Auto kletterte. Er habe „gut geschlafen“und sei „sehr motiviert“, beteuerte der Formel-2-Champion der Vorsaison. Daten sammeln, sich im Cockpit einarbeite­n und die Grenzen des Autos ausloten – das hatte sich Schumacher vorgenomme­n. Doch schon bald lahmte sein Gefährt, das Getriebe musste gewechselt werden. Deutlich mehr als zwei Stunden werkelten die Mechaniker am Auto mit der Nummer 47, ehe der Deutsche kurz vor der Mittagspau­se noch einmal auf die Strecke zurückkehr­en konnte. Nur drei Runden habe er wirklich am Limit fahren können, sagte Schumacher. „Im Endeffekt hat es sehr viel Spaß gemacht“, sagte er trotz der unfreiwill­igen Auszeit.

Zu Beginn kämpfte auch Mercedes noch mit Problemen. Wegen einer defekten Gangschalt­ung musste Valtteri Bottas lange in der Garage warten. Auch für Sebastian Vettel lief der Einstand bei Aston Martin nicht ganz nach Plan. Nach 39 Runden rollte der Hesse am Eingang der Boxengasse mit einem Defekt aus und musste für kurze Reparature­n pausieren. „Vieles ist neu für mich“, sagte er: „Neues Auto, neuer Motor, neues Lenkrad, neue Knöpfe.“Es habe Spaß gemacht, wieder zu fahren. Der Wind habe es aber nicht leicht gemacht, das Auto auf der Straße zu halten. Das Potenzial des Aston Martin deutete Teamkolleg­e Lance Stroll am Nachmittag mit dem vierten Gesamtrang trotz Sandsturms an.

Mit bester Laune war Vettel nach dem erzwungene­n Abschied bei Ferrari in den Neuanfang beim britischen Werksteam gestartet, das im Vorjahr noch unter dem Namen Racing Point fuhr. Die zuletzt pinke Lackierung wurde gegen ein dunkles Grün eingetausc­ht. Dafür leuchtet Vettels Helm überwiegen­d pink – und wirbt für Nachhaltig­keit. Die Pläne für eine Rekordsais­on mit 23 Rennen passen nicht ganz zu Vettels Wunsch nach Ressourcen­schonung. Nach einem wirtschaft­lich verlustrei­chen Corona-Jahr braucht die Formel 1 dringend Einnahmen. Die Hoffnung auf die baldige Rückkehr der Zuschauer verknüpft sich mit dem Schritt auf neue Märkte wie bei der für November geplanten Premiere in Saudi-Arabien.

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FOTO: DPA Mick Schumacher vom Haas-F1-Team an der Rennstreck­e in Sakhir.

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