Rheinische Post - Xanten and Moers
Gesamtschule: Werben um die Zustimmung von Xanten
XANTEN/SONSBECK (wer) Nach Sonsbeck stimmt am Dienstag auch Xanten darüber ab, ob der gemeinsame Schulverband aufgelöst wird und die Stadt allein die Trägerschaft über die Willi-Fährmann-Gesamtschule übernimmt. Voraussetzung ist, dass beide Kommunen eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung abschließen. Darin legen sie fest, wie sich Sonsbeck künftig auch finanziell an der weiteren Entwicklung der Gesamtschule beteiligt. In
Xanten stimmt der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Dienstag darüber ab, da der Rat seine Rechte wegen der Corona-Pandemie vorübergehend an ihn übertragen hat.
Die Gesamtschule war 2013 mit zwei Unterrichtsstandorten in Xanten und Sonsbeck gestartet. Beide Kommunen übernahmen gemeinsam die Trägerschaft. Aber der Standort in Sonsbeck wurde 2019 geschlossen. Der Gemeinderat beschloss daraufhin, mit Xanten über die Zukunft des Schulverbandes zu sprechen. Über das Ergebnis berät nun die Politik.
Sonsbecks Gemeinderat stimmte am vergangenen Dienstag einstimmig der Auflösung des Schulverbandes und der Vereinbarung mit Xanten zu. Bürgermeister Heiko Schmidt sprach von einem „deutlichen Signal“dafür, dass die Gemeinde die Gesamtschule weiter unterstützen wolle. „Wir bleiben der Schule erhalten.“Es sei „gut verhandelt“ worden, das Ergebnis sei eine „faire Lösung“. Er hoffe, dass Xanten zustimme. Der Schulstandort in Sonsbeck sei aufgegeben worden, die Gesamtschule sei nur noch in Xanten. Deswegen sei es auch richtig, wenn die Stadt über die Entwicklung des dortigen Standorts entscheide. Sonsbeck werde sich weiter finanziell beteiligen, in diesem Jahr zum Beispiel mit mehreren Hunderttausend Euro. Für die Gemeinde sei es wichtig, dass sie ihren Einwohnern
weiter ein gutes Schulangebot bieten könne.
In der Vorlage für den Xantener Hauptausschuss schreibt die Verwaltung, dass die vorgeschlagene Lösung – abgesehen vom gemeinsamen Schulverband – „die einzige Möglichkeit“sei, die Schule fortzuführen, im Bestand zu sichern und gleichzeitig der Intention des Sonsbecker Rates zu entsprechen. Eine „erzwungene Fortführung“des Schulverbandes sei für die Verantwortlichen
„keine anzustrebende Alternative“, weil sie „dann „Hemmnisse in der Schulentwicklung“erwarteten.
Sollte Xantens Politik zustimmen, müssen noch der Schulverband und die Bezirksregierung Düsseldorf als obere Schulaufsicht zustimmen. Dann wäre die Stadt künftig allein Träger der Gesamtschule. Sonsbecker Kinder sollen bei der Anmeldung aber genauso behandelt werden wie Xantener.