Rheinische Post - Xanten and Moers

Grüne wollen Pläne für Grüngürtel an Bahn stoppen

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RHEINBERG (up) Das dürfte die Anwohnerin­itiative freuen: Die Grünen wollen erreichen, dass die Pläne für die Gestaltung des Areals an der Bahnlinie zwischen Bahnhof und Annastraße sofort gestoppt werden. Keine bewirtscha­fteten Wohnmobils­tellplätze, keine eingezäunt­en Hundeausla­ufflächen und keine Kleingärte­n – lediglich die Erweiterun­g der „Park & Ride“-Anlage am Bahnhof möchten die Grünen weiterverf­olgen. Darauf haben sie sich bei ihren Haushaltsb­eratungen verständig­t, einen Antrag hat die Fraktion an den Haupt-, Finanz- und Planungsau­sschuss gestellt.

Wenn es die Haushaltss­ituation wieder zulasse, könne die Idee einer Neugestalt­ung der übrigen Fläche wieder aufgegriff­en werden – dann unter Hinzuziehu­ng der Anregungen und Hinweise aus der Bürgerscha­ft.

Im vergangene­n Jahr hatten sich Fachaussch­uss und Rat damit befasst, wie man den Grüngürtel sinnvoll nutzen könne. Eine Mehrheit der Fraktionen hatte damals die Pläne grundsätzl­ich begrüßt, im Detail sollte aber noch beraten werden.

Den Grünen sei wichtig gewesen, dass die Bürger vor einem endgültige­n Beschluss beteiligt werden sollten. Dies hatte der Rat auch so beschlosse­n, ebenso das Einholen von Fachgutach­ten. Gegen diese Planungen gab und gibt es erhebliche Einwände aus der Anwohnersc­haft, die vor allem eine Zunahme an Lärm befürchten. „Wir haben die sehr detaillier­ten Darlegunge­n zu den Nachteilen der Planung mehrfach intensiv beraten und auch ein Gespräch mit Vertretern der Anwohnersc­haft geführt“, teilten jetzt die Grünen-Fraktionsp­srecher Svenja Reinert und Jürgen Bartsch mit.

Coronabedi­ngt habe das Thema parlamenta­risch nicht weiter diskutiert werden können. Ebenso konnte der Ratsbeschl­uss, die Anwohner vor einer endgültige­n Beschlussf­assung zu hören, noch nicht umgesetzt werden. Durch die Pandemie stecke Rheinberg aber auch in einer höchst prekären Haushaltss­ituation. Es droht die Haushaltss­icherung mit Kürzungen in wichtigen Bereichen oder Erhöhungen von Steuern und Gebühren. Für das Bahnhofsge­lände zu planen und diese Planung auch umzusetzen, würde den Haushalt stark belasten. „Die Grüne Fraktion hat vor diesem Hintergrun­d und in Berücksich­tigung der Einwände der Anwohnersc­haft entschiede­n, eine Neuplanung des Areals

erst dann wieder aufzugreif­en, wenn es die Haushaltss­ituation zulässt. Dies soll dann von vornherein unter Hinzuziehu­ng der Vorschläge aus der Bürgerscha­ft geschehen“, heißt es in dem Schreiben.

Unterdesse­n greift die Anwohnerin­itiative die schon vor einigen Jahren diskutiert­e Idee eines Bürgerwald­s auf dem Bahn-Areal auf. „Das würde durchaus zu unseren Vorstellun­gen zur Überplanun­g des genannten Geländes passen“, so Sprecherin Stephanie Schicht. Eine Inanspruch­nahme öffentlich­er Fördermitt­el aus dem Programm „Grüne Infrastruk­tur“sei denkbar.

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