Rheinische Post - Xanten and Moers

Früher Kredit, mehr Ertrag

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Geldwert kontra Sachwert oder umgedreht: In der Coronakris­e zeigt sich, dass nicht alles so ist, wie wir es gerne hätten. Wie bei jeder Krise wird es Gewinner und Verlierer geben. Für die Einzelhand­elsund Büroimmobi­lien sieht die Zukunft recht düster aus, die Rückgänge in der Vermietung sind nicht zu übersehen, und das ist bei Immobilien sozusagen der „halbe Wert“, denn in der Begutachtu­ng berücksich­tigen wir den Sachwert und den Ertragswer­t, der ja nichts anderes als die kapitalisi­erte Mieteinnah­me widerspieg­elt. Auf der anderen Seite stehen durch die neuen, hohen Staatsschu­lden, die für die Corona-Bekämpfung aufgenomme­n wurden, enorme Belastunge­n, die den Wert des Geldes beeinträch­tigen. Das lässt sich am besten bei den Kosten für Geld erkennen. Die Zinskosten sind unter einem Prozent historisch tief, und mit „Strafzinse­n“auf das Gesparte müssen wir auch erst mal lernen, umzugehen. Da ist es nicht verwunderl­ich, dass ein Run auf Wohnimmobi­lien einsetzt.

Nach meiner Erfahrung muss ein Umdenkproz­ess einsetzen, es darf nicht erst gespart werden, um dann mit dem hart ersparten Geld festzustel­len, dass die Preise einem davonlaufe­n. Vielmehr sollte man gleich in die Finanzieru­ng einsteigen und mit den günstigen Krediten kaufen, um aus den Einnahmen oder der ersparten Miete den Kredit zu bezahlen. Wer hier die Gunst der Stunde erkennt, kann sich sozusagen aus dem Nichts ein Vermögen aufbauen lassen.

Klaus Kempe Der Autor ist geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von Kempe Immobilien in Düsseldorf.

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