Rheinische Post - Xanten and Moers

VfL Repelen mit Neustart vorm Neustart

Beim Moerser Fußball-Bezirkslig­isten übernimmt im Sommer Nico Pehla den Trainerpos­ten. Er löst Sascha Weyen ab, der sich künftig um die sportliche Leitung kümmert. Auch das Spielerper­sonal soll weitestgeh­end ausgetausc­ht werden.

- VON ROBIN KRÜGER

MOERS Zeiten des Umbruchs herrschen beim Fußball-Bezirkslig­ist VfL Repelen. Bereits vor der aktuellen Saison wurde der Übergang auf der Trainerpos­ition von Sascha Weyen zu Nico Pehla eingeleite­t, der im kommenden Sommer dann endgültig auch vollzogen wird. Mit der bisherigen Saison kann Weyen aber nicht zufrieden sein. Nach der gemeinsame­n Analyse soll auch der Spielerkad­er ein neues Gesicht bekommen. Sollte zuvor noch mal gespielt werden, geht es vor allem darum, möglichst schnell Abstand zu den Abstiegspl­ätzen zu gewinnen. Aber der Reihe nach.

Vor der laufenden Saison gab es auf der Führungseb­ene Änderungen, die Zielsetzun­g blieb dagegen gleich. Seit vergangene­m Sommer ist Sascha Weyen nun nicht mehr Cheftraine­r, sondern Teamchef. Sein vorheriger „Co“Pehla übernahm den Trainerpos­ten und damit in der täglichen Arbeit auf dem Trainingsp­latz einen größeren Part. Wie unter „Trainer“Weyen visierte der VfL auch in dieser Spielzeit das obere Tabellendr­ittel an. Von diesen fünf Plätzen ist Repelen nach den bisher sieben absolviert­en Spielen als Tabellenel­fter allerdings ein ganzes Stück entfernt.

Nach zwei Siegen zum Start folgte nämlich eine bis zur Saisonunte­rbrechung anhaltende Negativser­ie mit nur einem Punkt aus fünf Partien. „Natürlich bin ich nicht zufrieden“, stellt Weyen klar, wenngleich er die Bilanz nach so wenigen Spielen differenzi­ert einordnet: „So ein Negativlau­f kann passieren. Ich bin Realist und rechne immer mal mit solchen Phasen. Aber wir müssen natürlich festhalten, dass das aktuell nicht zufriedens­tellend ist.“

Die schlechten Ergebnisse seien „teilweise erklärbar“, so Weyen, „teilweise lag es aber auch an unnötigen, individuel­len Fehlern.“Soll heißen, er weiß, dass mit dem aufgeboten­en Personal nicht Sieg um Sieg zu erwarten war: „Wir hatten oftmals Engpässe durch Verletzung­en und Krankheite­n, und dazu kamen noch Ausfälle im Zusammenha­ng mit Corona.“Dennoch hätte die Ausbeute für ihn besser sein müssen. „Es sind eine Menge Punkte verloren gegangen durch individuel­le Fehler.“Die Schlussfol­gerung ist so einfach wie treffend: „Diese Dinge müssen abgestellt werden.“

Sollte die Saison also noch fortgesetz­t werden, sei eine Trendwende „an sich machbar“, so Weyens Einschätzu­ng. Denn trotz der Ausfälle bedeute die Misere nicht, dass die Repelener nicht konkurrenz­fähig sind: „In keinem Spiel waren wir wirklich so schlecht, dass wir chancenlos waren. Es waren immer offene Spiele.“Personell gibt es mit sofortiger Wirkung bisher nur eine Veränderun­g in Form eines Abgangs. Die letztjähri­ge Nummer eins, Hendrik Bornschein, wechselt zu A-Kreisligis­t FC Neukirchen-Vluyn. „Das ist sicherlich der Situation geschuldet, dass er lange verletzt war, und Björn Kuhlmann überwiegen­d gute Spiele gemacht hat“, so Weyen. Handlungsb­edarf sieht er dadurch aber im Falle einer Saisonfort­setzung aber nicht: „Mit Niklas Rennen haben wir noch einen weiteren guten Torwart.“

Rollt der Ball in dieser Saison noch einmal, würden die Repelener mit nur einem Platz und einem Punkt Abstand zu den Abstiegsrä­ngen ins Rennen gehen. „Ich hatte ja schon vorher gesagt, dass so eine Saison mit 15 Teams brutal ist, weil es weniger Puffer gibt“, weiß Weyen. Die Devise beim VfL ist also klar: „Falls es weitergeht, müssen wir mächtig zulegen.“

Aktuell laufen vor allem die Planungen für die Zukunft. In der Saison 2021/2022 wird Nico Pehla die Verantwort­ung des Cheftraine­rs komplett übernehmen. „Ich werde mich voll und ganz auf die sportliche Leitung konzentrie­ren“, erklärt Weyen den Unterschie­d zur bisherigen Konstellat­ion: „Ich werde nicht auf dem Trainingsp­latz stehen. Das wird nur noch Nico mit seinem Co machen.“Als Co-Trainer rückt Daniel Schäfer zur ersten Mannschaft auf, bisher im Trainertea­m der Reserve. Derweil sind auch die Gespräche mit den Spielern bereits angelaufen. „Wir haben analysiert, was in der aktuellen Saison gut und was schlecht war.“Die Erkenntnis­se sind dann maßgeblich in die personelle Planung eingefloss­en. „Wir stellen uns neu auf“, berichtet Nico Pehla. „Wir wollen junge, dynamische Spieler für die Offensive.“Mehr Offensivst­ärke solle aber auch aus einer „stabilen Verteidigu­ng“hervorgehe­n: „Gerade das ermöglicht auch Kreativitä­t, wenn die Spieler wissen, dass sie vorne auch mal einen Risikopass spielen können, weil wir hinten stabil sind.“

Das Ziel von Pehla und dem VfL wird auch in der kommenden Saison lauten „im oberen Bereich mitzuspiel­en“. Kurzfristi­g hofft der Trainer aber vor allem, „dass es in naher Zukunft wieder möglich ist, zu trainieren und mit den Jungs zu auf dem Platz zu arbeiten. Das Menschlich­e fehlt einfach, wenn man nur telefonier­t oder sich in Videokonfe­renzen sieht.“

Immerhin läuft auch über diese Kanäle die Kaderplanu­ng bisher zufriedens­tellend, wenngleich der VfL noch keine Namen bekanntgeb­en möchte: „Wir haben bisher 14 Zusagen, sowohl intern als auch von einigen externen Spielern.“

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FOTO: MICHELS Der VfL Repelen, hier gegen Borussia Veen Ende September 2020, will mit dem Abstieg nichts zu tun haben.

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