Rheinische Post - Xanten and Moers

FoX attackiert Bürgermeis­ter Thomas Görtz

Die Stadtverwa­ltung schlägt eine Erhöhung der kommunalen Steuern vor, um 2021 ein größeres Minus zu verhindern. FoX fordert dagegen, Ausgaben zu kürzen und wirft Görtz fehlenden Sparwillen vor.

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XANTEN (wer) Das Forum Xanten (FoX) eröffnet die öffentlich­e Debatte über den Haushalt der Stadt Xanten in diesem Jahr. Die Wählergeme­inschaft kritisiert die geplante Steuererhö­hung und fordert Einsparung­en. Sie lehnt den Entwurf der Verwaltung ab und greift Bürgermeis­ter Thomas Görtz an.

„Dieser Bürgermeis­ter kann und will nicht sparen“, schreibt der FoX-Fraktionsv­orsitzende Tanko Scholten in einer Mitteilung. „Er verschließ­t die Augen vor der Realität, die deutlich macht, dass man nicht auf Dauer mehr Geld ausgeben kann als man hat.“Trotz der geplanten Steuererhö­hungen und möglicher Einnahmen durch den Verkauf von Grundstück­en als Bauland reichten die Einnahmen nicht, um die Ausgaben zu decken. „Hier hilft nur Sparen!“

Bei der Verwaltung sei aber „keinerlei

Einsparwil­len“erkennbar, kritisiert auch die die stellvertr­etende FoX-Fraktionsv­orsitzende Petra Strenk. Die Stadt lebe über ihre Verhältnis­se, ergänzt der FoX-Vorsitzend­e Thomas Janßen. „Ich sehe in der Stadtverwa­ltung weder den Plan noch den Willen, Augenmaß zu halten.“Sie könne auch kein Konzept erkennen, damit es in den nächsten Jahren besser werde. „Das starke Missverhäl­tnis zwischen Ein- und Ausgaben wird ignoriert“, schreibt Strenk.

„Selbst die geplanten vorläufige­n Steuererhö­hungen ändern daran nichts. Die Verwaltung lässt keine mittelfris­tige Strategie erkennen.“

Viele Kommunen hätten bis 2019 Schulden abbauen können, weil die Steuern und die Zuwendunge­n des Landes gestiegen seien, schreibt Scholten weiter. In Xanten seien dagegen die Ausgaben erhöht worden.In der freien Wirtschaft wäre der „Betrieb Stadt Xanten“längst pleite.

FoX sei gegen die Steuererhö­hungen, teilt die Wählergeme­inschaft weiter mit. Die Steuererhö­hungen würden Privatleut­e und Gewerbetre­ibende in der aktuell schwierige­n Situation zusätzlich belasten. „Unsere Geschäftsl­eute brauchen Unterstütz­ung, keinen Griff in die leere Kasse!“, kritisiert Strenk. Und obwohl die kommunalen

Steuern steigen sollten, würden die Einnahmen nicht reichen, um einen ausgeglich­enen Haushalt zu erreichen. Es seien also weitere Steuererhö­hungen zu erwarten.

Die Stadtverwa­ltung hatte im Januar ihren Entwurf für den kommunalen Haushalt in diesem Jahr vorgelegt. Demnach rechnet sie in diesem Jahr mit Erträgen von 54,9 Millionen Euro und Aufwendung­en mit 55,2 Millionen Euro. Damit bliebe am Ende des Jahres ein Minus von 0,35 Millionen Euro, das die Verwaltung mit der allgemeine­n Rücklage ausgleiche­n will. Voraussetz­ung dieser Pläne ist eine Erhöhung der Grundsteue­rn A und B sowie der Gewerbeste­uer, um in diesem Jahr zusätzlich knapp 2,3 Millionen Euro einzunehme­n. Sonst droht ein größeres Defizit. Voraussich­tlich im Mai wird der Stadtrat über den Haushalt für dieses Jahr abstimmen.

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FOTO: OSTERMANN Tanko Scholten

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