Rheinische Post - Xanten and Moers

Spahn hält Astrazenec­a für sicher

Der Gesundheit­sminister und die Ema lassen ab sofort wieder mit dem Mittel impfen.

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AMSTERDAM/BERLIN (ap/dpa/rtr) Die Europäisch­e Arzneimitt­elbehörde (Ema) und Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) haben die Sicherheit des Corona-Impfstoffs von Astrazenec­a am Donnerstag bestätigt. In Deutschlan­d soll laut Spahn ab diesem Freitag die Impfung mit Astrazenec­a wiederaufg­enommen werden. Spahn reagierte damit auf die Erklärung der Ema zu sehr seltenen Thrombosen­fällen nach der Impfung mit dem Mittel des schwedisch-britischen Konzerns. Die Ema sieht nach eigenen Angaben keine erhöhten Gesundheit­sgefahren und empfiehlt die Fortsetzun­g der Impfungen. „Der Impfstoff ist sicher und effektiv, die Vorteile sind wesentlich größer als die Risiken“, sagte Behörden-Chefin

Emer Cooke. Laut Ema und Gesundheit­sministeri­um soll im Beipackzet­tel ein neuer Warnhinwei­s aufgenomme­n werden, damit Mitarbeite­r des Gesundheit­swesens und Patienten informiert seien.

Düsseldorf will bereits am Freitag wieder das Mittel von Astrazenec­a verimpfen und fährt die Kapazitäte­n im Impfzentru­m entspreche­nd hoch. Das sagte Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) in der Sitzung des Stadtrats. Der Kreis Viersen hatte zuvor angekündig­t, ebenfalls ab Freitag wieder mit Astrazenec­a zu impfen.

Deutschlan­d und weitere EU-Staaten hatten die Nutzung zuvor gestoppt. Hintergrun­d waren Meldungen zu Blutgerinn­seln in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenha­ng

zu Impfungen. Die Ema bekräftigt­e, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass die Impfungen die Vorfälle verursacht hätten. Dennoch sei es nicht ganz ausgeschlo­ssen.

Ema-Experten hatten die Fälle gemeinsam mit dem Hersteller, Thrombose-Experten und den Gesundheit­sbehörden geprüft. Am Mittwoch hatte bereits die Weltgesund­heitsorgan­isation für die weitere Nutzung plädiert. Auch die britische Arzneimitt­elbehörde MHRA sprach sich für die weitere Verwendung aus. In Großbritan­nien sei die Komplikati­on mit Blutgerinn­seln in weniger als einem Fall auf eine Million Impfungen aufgetrete­n. Hier gab es bereits elf Millionen Impfungen mit dem Mittel von Astrazenec­a. Leitartike­l, Politik

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