BMW wegen Thunberg-Werbung abgemahnt

Der Autobauer warb in Schweden mit einem Slogan der berühmten Klimaaktivistin.

STOCKHOLM Der deutsche Autokonzern BMW ist in Schweden wegen „irreführender Werbung“abgemahnt worden. Der Stein des Anstoßes: Das Unternehmen warb mit dem Slogan „Die beste Automobilmarke der Welt für das Klima“, handgeschrieben auf ein Pappschild. Eine Anspielung auf Greta Thunberg, die im August 2018 als 16-Jährige ihre Karriere als Klimaaktivistin mit einem auf Karton angekündigten Streik vor dem Parlament in Stockholm begann. Die umstrittene Anzeige erschien in der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“, in der Thunberg zum Nikolaustag 2020 Chefredakteurin spielen durfte.

Carl Lindwall, der Pressesprecher des Konzerns in Schweden, verteidigte die Werbeanzeige, mit dem Hinweis, dass „BMW nach den Dow-Jones-Index zum nachhaltigsten Automobilhersteller der Welt ernannt wurde“. Und beschwerte sich, dass der Autohersteller von der Kontrollkommission für Werbung nicht gehört wurde. Die ganzseitige Anzeige der Zeitung hatte in Schweden Anfang Dezember für deutliche Kritik in den Medien und sozialen Netzwerken gesorgt, auch an der Aktivistin selbst, denn Thunberg hatte als kurzfristige Blattmacherin das letzte Wort auch bei der Werbung.

Thunberg soll beim Anblick ihres umformulierten Pappschild-Slogans laut aufgelacht haben, berichtet die linke Tageszeitung „ETC“. Sie habe nicht intervenieren wollen, da die Zeitung und der Autokonzern die Anzeige schalten wollten. „Leider bin ich es gewohnt, dass Unternehmen auf der ganzen Welt meinen Namen benutzen“, sagte Thunberg gegenüber der Zeitung. Die Werbung sehe sie jetzt als Anlass, um über Nachhaltigkeit zu diskutieren. Laut dem Werbungs-Ausschuss ist die Aussage „Die weltweit beste Automarke für das Klima“eine allgemeine und unspezifische Aussage, die nicht durch den Text qualifiziert sei. Der Bezug auf den Dow-Jones-Index, der auch in der Werbung zu lesen war, reiche als Begründung nicht aus. BMW werde die Anzeige nun nicht mehr schalten.

FOTO: DPA Klimaaktivistin Greta Thunberg beim UN-Klimagipfel.