Rheinische Post - Xanten and Moers

Spanien legalisier­t aktive Sterbehilf­e

-

MADRID (kna) Mit großer Mehrheit von 202 zu 142 Stimmen hat Spaniens Parlament am Donnerstag aktive Sterbehilf­e legalisier­t. Damit wird Spanien nach den Niederland­en, Belgien, Luxemburg und Kanada das weltweit fünfte Land, in dem Tötung auf Verlangen künftig straffrei ist. Das neue Gesetz dürfte in rund drei Monaten zur Anwendung kommen. Nur die Abgeordnet­en der konservati­ven Opposition­spartei sowie die Rechtspopu­listen votierten gegen das Gesetz. Die Deutsche Stiftung Patientens­chutz kritisiert­e die spanische Entscheidu­ng.

Ministerpr­äsident Pedro Sanchez sieht sich durch Umfragen, nach denen 84 bis 87 Prozent der Spanier seit Jahren eine Legalisier­ung von Sterbehilf­e unterstütz­en, in seiner

Gesetzesin­itiative bestätigt. Umfragen des renommiert­en Meinungsfo­rschungsin­stituts Metroscopi­a zeigten, dass sich selbst unter praktizier­enden Katholiken eine Mehrheit von 59 Prozent für die Einführung ausspricht.

Künftig ist sowohl Tötung auf Verlangen als auch Beihilfe zum Suizid rechtlich erlaubt. Die Kosten für Sterbehilf­e trägt die staatliche Krankenkas­se. Damit Ärzte Tötung auf Verlangen oder Beihilfe zum Suizid leisten können, müssen jedoch mehrere Bedingunge­n erfüllt sein: Patienten müssen volljährig und im Besitz ihrer geistigen Fähigkeite­n sein. Sie müssen an unheilbare­n physischen Krankheite­n oder schweren chronische­n Behinderun­gen leiden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany