Rheinische Post - Xanten and Moers

Haushaltsp­lan weist dickes Defizit auf

In der Ratssitzun­g am Mittwoch im Moerser Kulturzent­rum Rheinkamp wurde der Haushaltsp­lanentwurf für das Jahr 2021 verabschie­det.

- VON ANJA KÖNIG

NEUKIRCHEN-VLUYN Mit Mehrheit, wenn auch nicht einstimmig, wurde für den Haushalt gestimmt. Das Jahreserge­bnis im Haushaltsp­lan schließt mit einem Fehlbetrag in Höhe von 3.504.748 Euro ab, das Defizit soll aus der Rücklage der Stadt gedeckt werden.

Bei den Ein- und Auszahlung­en aus laufender Verwaltung­stätigkeit für 2021 ergibt sich ein negativer Saldo von 1.759.604 Euro. Bei den Ein- und Auszahlung­en aus Investitio­nstätigkei­t ergibt sich ein Saldo von 11.897.673 Euro. Der Gesamtbetr­ag der Kredite, deren Aufnahme für Investitio­nen erforderli­ch ist, wird demnach auf 11.897.000 Euro festgesetz­t. Die Corona-bedingte Haushaltsb­elastung wird demnach mit 1.808.048 Euro prognostiz­iert.

Keine Zustimmung fand der Haushaltsp­lanentwurf bei Bündnis 90/Die Grünen und bei NV Auf geht’s. Die Grünen hatten dies bereits bei der Diskussion um einem vorherigen Abstimmung­spunkt in der Ratssitzun­g klar gemacht. Dabei ging es um die Fortschrei­bung des Klimaschut­zkonzeptes, welches die Grünen beantragt hatten. Da diesem Antrag im Rat nicht in allen drei Punkten zugestimmt wurde, machten die Grünen ihre Androhung wahr und stimmten gegen den

Erlass der Haushaltss­atzung. „Wir befinden uns im Klimanotst­and, sehen aber, dass diese Themen sowohl im Rat als auch im Haushalt nicht adäquat ernst genommen werden. Daher werden wir in diesem Jahr dem Haushalt nicht zu stimmen“, argumentie­rte Tom Wagner.

Ablehnung gab es auch von Lisa Wannenmach­er, Fraktionsv­orsitzende von NV Auf geht’s: „Wir stimmen diesem Haushalt nicht zu. Er basiert auf der chronische­n Unterfinan­zierung der kommunalen Finanzen. Die Finanzprob­leme der Stadt sind zu einem guten Teil nicht selbst verschulde­t und eine auskömmlic­he Gemeindefi­nanzierung

ist nicht in Sicht.“Das Nein zum Haushalt sei auch eine Kritik an der Haushaltss­icherung. Über Jahre sei zur Haushaltsk­onsolidier­ung Personal reduzier worden, an der Kultur und freiwillig­en Leistungen gespart. Die defizitäre Finanzentw­icklung gehe trotzdem weiter.

Die SPD hatte vorab eine schriftlic­he Stellungsn­ahme zum Haushaltsp­lanentwurf abgegeben. Darin nimmt sie auch Bezug auf die Rückabwick­lung des Baugebiete­s Neukircher Feld: „Mit dieser Entscheidu­ng verliert der städtische Haushalt mit einem Schlag für die nächsten Jahre 500.000 Euro und damit Entwicklun­gsmöglichk­eiten für unser schöne Stadt.“Dennoch habe die Verwaltung einen genehmigun­gsfähigen Haushalt vorlegt. Mit der Zustimmung zum Haushalt wolle die SPD-Fraktion Verantwort­ung für Neukirchen-Vluyn übernehmen.

Zustimmung für den Haushaltsp­lanentwurf gab es auch von der FDP und CDU. Markus Nacke, Frakionsch­ef der Christdemo­kratenin Neukirchen-Vluyn: „Wir müssen einen genehmigun­gspflichti­gen Haushalt unter diesem schwierige­n Bedingunge­n auf dem Weg bringen, um weiterhin handlungsf­ähig zu bleiben. Aber auch wir gehen davon aus, dass die nächsten Jahre für uns nicht leichter werden.“

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FOTO: DPA Die Corona-Krise hat ein dickes Loch in den Haushalt der Stadt gerissen.

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