Rheinische Post - Xanten and Moers
Lockerungen sind falsch
aber man sollte doch auf dem Teppich bleiben und die Probleme nicht überstrapazieren. Heute muss kein Kind befürchten, dass Papi von der Arbeit (sprich von der Front) nicht mehr nach Hause kommt.
Es mag ja sein, dass dies häufig als Grund angegeben wird, aber die wahren Gründe liegen tiefer. Wer nämlich fest im Glauben verwurzelt ist, der tritt nicht wegen der Verfehlungen einiger Priester gleich aus der Kirche aus. In der heutigen säkularen, diesseitsbezogenen Zeit ist vielen Menschen der wahre Glaube einfach abhandengekommen. Dagegen helfen auch nicht niederschwellige Angebote, die die Bindung an die Kirche stärken sollen, wie persönlich gehaltene Beerdigung, festliche Trauung, liebevoll gestaltete Taufe oder bewegende Messe zur Einschulung. Ebenfalls nicht zielführend sind endlose Diskussionen über strukturelle Veränderungen, wie sie zurzeit im Rahmen des Synodalen Weges geführt werden. Das einzig wirklich Sinnvolle wäre eine flächendeckende Neuevangelisierung in Deutschland. Die Menschen müssen wieder umfassend mit der frohen Botschaft bekannt gemacht werden. Alles andere ist absolut überflüssig.
Ich arbeite für ein Gesundheitsamt und bekomme hautnah mit, wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt. Fakt ist, dass sich die Infektionszahlen wieder in die falsche Richtung bewegen. Lockerungen sind wider besseres Wissen von Politikern veranlasst worden, die offenkundig wenig Praxisbezug haben (Laschet, Stamp, Gebauer, Laumann u.v.m.). Hauptsache, die Mütter und Väter halten die Wirtschaftskraft hoch, das scheint das Leitmotiv zu sein und es macht den Eindruck, als sei es den Protagonisten egal, wie viele Tote noch zu beklagen sein werden. Es fehlt an guten Konzepten! Es fehlt an einer Teststrategie – jeder Schüler, jedes Kind, alle Lehrkräfte und Erzieherinnen müssen getestet werden, bevor auch nur ein Fuß in einen Gemeinschaftsraum gesetzt wird. Kaum waren kürzlich (am 22. Februar) die ersten Kitas geöffnet, gab es eine Woche später schon wieder Cluster-Quarantänen mit Bezug auf den 22. Februar. Und das wird uns in allen anderen Bereichen genauso ergehen, wenn wir nicht endlich mit Sinn und Verstand an die Sache gehen. Das, was hier von unserer Landesregierung betrieben wird, ist Agonie. Was wir brauchen, sind Entscheidungen, die Sinn machen und zwar schnell. Ich glaube, ein jeder Politiker in Amt und Würde musste
veröffentlicht die Redaktion ohne Rücksicht darauf, ob die darin zum Ausdruck gebrachten Ansichten mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich vor, sinnwahrende Kürzungen vorzunehmen. Im Falle der Veröffentlichung des Leserbriefs weisen wir am Beitrag den Klarnamen sowie den Wohnort des Einsenders aus. Für Rückfragen bittet die Redaktion, die Telefonnummer anzugeben. Unsere E-Mail-Adresse: