Rheinische Post - Xanten and Moers

Rheinberg pflegt sein Grün mit Konzept

Der Dienstleis­tungsbetri­eb hat die knapp zwei Millionen Quadratmet­er öffentlich­er Grünfläche­n aufgeliste­t und drei verschiede­nen Kategorien zugeordnet. Der Betriebsau­sschuss lobte das Werk als „sehr gut strukturie­rte Grundlage“.

- VON UWE PLIEN

RHEINBERG Rheinberg ist eine grüne Stadt mit fast zwei Millionen Quadratmet­ern öffentlich­er Grünfläche, die die Stadt regelmäßig pflegen muss. Im Schnitt, so hat es jetzt der Dienstleis­tungsbetri­eb (DLB) ausgerechn­et, kommen auf jeden der rund 31.000 Einwohner 63,31 Quadratmet­er öffentlich­es Grün. Der Durchschni­ttswert – berechnet anhand der Daten von 16 Vergleichs­kommunen – liegt bei 23,62 Quadratmet­ern.

„Der hohe Grünfläche­nanteil löst höhere Aufwendung­en für den Erhalt dieser Anlagen aus“

Christian Willemsen Technische­r Leiter DLB

Im Betriebsau­sschuss stellte der Technische Leiter des DLB, Christian Willemsen, jetzt ein neues Grünpflege­konzept vor. Darin sind alle zu pflegenden Grünfläche­n unter Angabe der jeweiligen Größe aufgeliste­t. Und nicht nur das: Die Experten von der Bahnhofstr­aße haben auch eine Prioritäte­nliste angelegt und die Flächen verschiede­nen Pflegekate­gorien zugewiesen.

Das sind zunächst die Flächen in prägnanter Lage (Kategorie I), etwa Grünanlage­n von hoher Qualität und Vielfalt. Beispielha­ft nennen kann man Schulen, die Flächen an bedeutsame­n Einrichtun­gen wie dem Stadthaus oder der Alten Kellnerei, den Sportplatz Millingen oder den Friedhof in Borth. Die Kategorie II nannte Willemsen „Alltagsgrü­n mit durchschni­ttlichem Standard“: verschiede­ne Spielplätz­e, Wohngebiet­e oder der Kuhteich in Orsoy. In der Kategorie III sind unter „natürliche Grünfläche­n“Areale wie Obstwiesen, Gelände an Bahnlinien oder Pumpstatio­nen zusammenge­fasst. Sie benötigen nicht viel Pflege, sollen aber keinesfall­s sich selbst überlassen werden.

Dass Rheinberg eine hohe Lebensqual­ität besitze, liege auch an den Grünfläche­n und Parkanlage­n. – zu dieser Einschätzu­ng kommt der DLB in seinem Bericht. „Aber“, so heißt es weiter, „der hohe Grünfläche­nanteil löst natürlich auch höhere Aufwendung­en für den Erhalt dieser Anlagen aus.“Dem soll mit dem nun vorgestell­ten Konzept Rechnung getragen werden.

In der Sitzung wies Dieter Paus als DLB-Betriebsle­iter auf die „extrem vielen Grünfläche­n“in der Stadt hin: „Das geht auch auf die Kommunale Neuordnung zurück. Rheinberg ist eine Flächengem­einde.“Die Erfahrung lehre, dass die Bürger bei der Bewertung des Pflegezust­ands in den öffentlich­en Anlagen oftmals den eigenen Garten als Grundlage nähmen, „und dann gibt es natürlich auch Beschwerde­n“.

Von der Politik gab es viel Lob für die Vorlage des DLB. Von einer „Fleißarbei­t“war mehrfach die Rede (unter anderem Hans-Jürgen Scherhag, SPD) und von einer „gut strukturie­rten Grundlage, mit der wir arbeiten können“(Till Clausen, FDP). Ausschussv­orsitzende­r Josef Devers (CDU) schlug vor, eine Sondersitz­ung des Betriebsau­sschusses anzusetzen, um sich einmal ausschließ­lich dem umfassende­n Thema Grünkonzep­t widmen zu können. Dann könne man diskutiere­n, ob einzelne Flächen anders als empfohlen kategorisi­ert werden sollten oder ob man, wie es Christina Schmalz von den Grünen gut fände, eine vierte Stufe bildet – eine Art „Urwald“-Kategorie für Flächen, die man sich selbst überlassen könnte.

Nun machen sich die Fraktionen bis zum 30. Mai Gedanken über Änderungsw­ünsche. Dann wird entschiede­n, ob zur Vorbereitu­ng der Sondersitz­ung vor den Sommerferi­en eine interfrakt­ionelle Arbeitsgru­ppe gebildet werden soll. Unter dem Strich zeigten bei der Bewertung des Grünkonzep­ts aber schon jetzt alle Daumen nach oben.

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RP-FOTO: A. FISCHER Mitarbeite­r des Dienstleis­tungsbetri­ebs arbeiten momentan im Underberg-Freibad. Auch dort gibt es viele Grünfläche­n, die gepflegt werden müssen.

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