Rheinische Post - Xanten and Moers
An diesen Unternehmen ist Xanten beteiligt und das sind ihre Aufgaben
Wie ein Konzern unterhält die Stadt Tochterunternehmen und ist an Gesellschaften beteiligt. Das Engagement reicht von der Wasserversorgung über den Tourismus bis zum Tiefbau. Ein Überblick.
XANTEN Die Stadt Xanten ist weitaus mehr als die Stadtverwaltung. Wie ein Konzern hat sie eine Reihe von Tochterunternehmen und Beteiligungen. Über die Art der Beteiligung und die wirtschaftlichen Entwicklungen informiert die Verwaltung regelmäßig in einem Beteiligungsbericht, zuletzt 2019 mit den Zahlen für das Geschäftsjahr 2018. Wir geben eine Übersicht über die Unternehmen in privatrechtlicher und öffentlich-rechtlicher Rechtsform.
Freizeitzentrum Xanten (FZX) Es handelt sich um ein wirtschaftliches Unternehmen in privatrechtlicher Rechtsform, das 1974 gegründet wurde. Die Stadt Xanten hält 25 Prozent der Geschäftsanteile, genauso wie der Kreis Wesel. Größter Anteilseigner ist der Regionalverband Ruhr (RVR) mit 50 Prozent. Das Ziel der Beteiligung ist „die Förderung des Sports und der Erholung der im regionalen Umkreis des Freizeitzentrums lebenden Bevölkerung“. Die Gesellschaft stellt den Menschen ein Freizeitzentrum mit Einrichtungen zur Sportausübung und zur Erholung zur Verfügung. So wird der Gesellschaftszweck beschrieben. Das FZX erhält von der Stadt einen Betriebskostenzuschuss (2018: 67.000 Euro) und einen Investitionszuschuss (2018: 70.000 Euro). Außerdem zahlt die Stadt eine Kostenerstattung
für die Nutzung der Freizeiteinrichtungen durch Bürger und Gäste (2018: 10.000 Euro). Umgekehrt zahlt das FZX Steuern und Abgaben an die Stadt und an den Dienstleistungsbetrieb (Abwasser, Miete). 2018 summierten sich diese Erträge bei Stadt und DBX auf 58.722,10 Euro. Wegen der Corona-Pandemie erhielt das
FZX von den Gesellschaftern im
Jahr 2020 einen zusätzlichen Zuschuss über mehrere Hunderttausend Euro, um trotz Einnahmeausfällen den laufenden Betrieb sicherzustellen.
KWW – Kommunales Wasserwerk GmbH Das Unternehmen wurde 1927 gegründet, 1988 in eine Gesellschaft des Kreises Wesel umgewandelt und 2006 von den Kommunen Rheinberg, Alpen, Sonsbeck und Xanten übernommen, um die Wasserversorgung der Bevölkerung in den vier Städten und Gemeinden langfristig sicherzustellen. Gleichzeitig wurde die Kommunaldienste Niederrhein Holding GmbH (KDN) gegründet. Sie ist Hauptanteilseigner,
besitzt
94,8 Prozent der KWW. Die restlichen 5,2 Prozent liegen bei den vier Kommunen. Xanten hält deshalb 1,38 Prozent direkt am KWW. Außerdem ist die Stadt mit
26,6 Prozent an der Holding KDN beteiligt, sodass sie auch mittelbar am Kommunalen Wasserwerk beteiligt ist. Das KWW zahlt an die Stadt eine Konzessionsabgabe (2018: 187.064,91 Euro).
Grafschaft Moers Siedlungs- und Wohnungsbau GmbH Das Unternehmen wurde 1953 gegründet. Die Stadt Xanten hält 2,74 Prozent der Geschäftsanteile und würde gern auf rund elf Prozent aufstocken, dafür müsste sie dem Kreis Wesel Anteile abkaufen – dieser ist größter Anteilseigner mit 87,42 Prozent. Der Zweck von Xantens Beteiligung ist die Förderung des Wohnungsbaus in der Stadt. Das Unternehmen besitzt mehr als 2100 Wohnungen am Niederrhein und erzielte 2020 einen Umsatz von 11,8 Millionen Euro (2019: 11,9 Millionen Euro). Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit regelmäßig eine Dividende an die Gesellschafter ausgeschüttet. Außerdem entrichtet sie Steuern und andere Abgaben an die Stadt Xanten (2018: 165.672,34 Euro).
Netzwerke Xanten GmbH (NWX) Die Gesellschaft wurde 2021 gegründet, sie ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Xanten. Gegenstand des Unternehmens sind die Energieversorgung und Energieerzeugung,
das Halten und Betreiben der dafür notwendigen Netze für die Stadt Xanten und ihre Einrichtungen. Dazu gehören die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb von Anlagen, die der Versorgung mit Strom, Gas und Wärme dienen. Das Unternehmen erzielte 2019 einen Umsatz von 1,68 Millionen Euro (2018: 1,54 Millionen Euro), unterm Strich blieb ein Überschuss von 44.359,72 Euro (2018: 357,71 Euro). Die NWX entrichtet über den Gasbezug von den Niederrheinischen Gaswerken (NGW ) indirekte Konzessionsabgaben an die Stadt.
TIX Tourist Information Xanten GmbH Die Gesellschaft wurde 2004 gegründet, seit 2017 ist sie eine 100-prozentige Tochter der Stadt Xanten (vorher war sie eine Tochter des Vereins zur Förderung von Freizeit, Kultur und Tourismus in Xanten). Zweck der Gesellschaft sind alle Arten von Tätigkeiten, die den Tourismus der Stadt Xanten fördern, unter anderem der Betrieb und die Unterhaltung eines Informationsbüros, die Wahrnehmung der Kurverwaltung, der Betrieb und die Weiterentwicklung des Siegfriedmuseums, die Tätigkeit als Pauschalreiseveranstalter und die Vermittlung von Unterkünften. Die TIX erhält von der Stadt einen Betriebskostenzuschuss und eine Erstattung der Aufwendungen zur Aufgabenerfüllung. 2018 waren es 321.201 Euro.
DBX Dienstleistungsbetrieb Stadt Xanten Es handelt sich um eine Anstalt öffentlichen Rechts, die
2006 gegründet wurde. Ihr Zweck und ihre Aufgaben sind unter anderem: der Tiefbau mit Neubau und Unterhaltung von Straßen, Wegen und Plätzen; die Abwasserbeseitigung; die Organisation, die Verwaltung und der Betrieb des Stadtbetriebshofs einschließlich des Winterdienstes; die Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden; die Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung. Der DBX kann Satzungen erlassen, die Stadt hat ihm auch das Recht übertragen, Gebühren zu berechnen, Beträge und Entgelte zu erheben und zu vollstrecken. Die Gesellschaft erzielte 2019 einen Umsatz von 11,34 Millionen Euro (2018: 12,46 Millionen Euro) und einen Überschuss von knapp 113.000 Euro (2018: rund
219.000 Euro). 2018 beschäftigte der DBX im Durchschnitt 97 Mitarbeiter.