Rheinische Post - Xanten and Moers

Papier für Adenauer-Stiftung fordert mehr Kitaplätze

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BERLIN (jd) Entdeckt die CDU das Thema Kita-Ausbau im Wahlkampf? In einem noch unveröffen­tlichten Analysepap­ier der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung werden höhere Investitio­nen in die frühkindli­che Bildung gefordert. So sollten einerseits mehr Betreuungs­plätze für kleine Kinder geschaffen werden, anderersei­ts müsse aber auch die Qualität stimmen. Dem Papier zufolge geht das von der Bundesregi­erung verabschie­dete „Gute-Kita-Gesetz“nicht weit genug.

Das Papier wurde von Katharina Spieß verfasst. Sie leitet die Abteilung Bildung und Familie am Deutschen Institut für Wirtschaft­sforschung in Berlin und lehrt Bildungsun­d Familienök­onomie an der Freien Universitä­t Berlin. Spieß schreibt, die Nutzungsqu­oten bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren seien mit fast 93 Prozent sehr hoch. Für Kinder unter drei Jahren sei die Nutzungsqu­ote aber mit nur gut einem Drittel noch zu gering.

„Zunächst muss der Ausbau der Platzkapaz­itäten in Kitas fortgeführ­t werden – insbesonde­re für Kinder im zweiten Lebensjahr“, heißt es daher im Papier. Die Finanzieru­ng müsse der Bund mittragen. Das Papier legt zudem einen Schwerpunk­t an einer Stelle, die in der CDU lange umstritten war und teils noch ist: inwiefern Kitas oder Tagesbetre­uungsangeb­ote als Bildungsei­nrichtunge­n gelten und entspreche­nd von höheren Investitio­nen profitiere­n sollten. Spieß fordert einheitlic­he Qualitätss­tandards, etwa maximale Gruppengrö­ßen oder Betreuungs­schlüssel – also wie viele Kinder von einer Fachkraft betreut werden dürfen.

Und: Aus Sicht der Autorin sollten mehr Akademiker­innen und Akademiker in Kitas arbeiten. Darüber hinaus sollten pädagogisc­he Fachkräfte aus allen Gruppen der Bevölkerun­g rekrutiert werden, „zum Beispiel mehr Fachkräfte mit Migrations­hintergrun­d und männliche Fachkräfte“.

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