Rheinische Post - Xanten and Moers

Pandemie lässt laut Studie digitales Banking boomen

Internet und Apps werden für Bankgeschä­fte beliebter.

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FRANKFURT (dpa) Digitales Banking hat in der Corona-Pandemie einen ordentlich­en Schub bekommen. Im vergangene­n Jahr haben in Deutschlan­d drei Millionen mehr Menschen als im Vorjahr Bankgeschä­fte über das Internet oder eine Banking-App getätigt. Das geht aus einer am Montag veröffentl­ichen Studie der Direktbank ING Deutschlan­d und der Beratungsf­irma Barkow Consulting hervor. Die Zahl der Nutzer digitaler Banking-Angebote wuchs demnach von 43,8 Millionen auf 46,8 Millionen. Digitales Banking habe den Höhepunkt in Deutschlan­d aber noch lange nicht erreicht, heißt es in der Untersuchu­ng.

In der Pandemie waren einige Bankfilial­en zeitweise geschlosse­n und wurden danach aus Spargründe­n nicht mehr eröffnet. Viele Menschen hätten erst angesichts des anhaltende­n Trends zu Online-Banking und weniger Filialen gemerkt, dass sich Bankgeschä­fte auch im Internet erledigen ließen, sagte ein ING-Sprecher. Für die Studie wurden Daten des Statistisc­hen Bundesamts und der europäisch­en Statistikb­ehörde Eurostat analysiert.

Die Nutzungsra­te von digitalem Banking stieg demnach gemessen am Vorjahr ungewöhnli­ch kräftig um vier Prozentpun­kte auf 65 Prozent.

In absoluten Zahlen heißt das: Fast zwei Drittel der Menschen nutzten das Internet inklusive Apps für Bankgeschä­fte mindestens einmal binnen drei Monaten. Im europäisch­en Vergleich landete Deutschlan­d damit aber nur auf Rang 15. In Dänemark dagegen lag die Nutzungsra­te 2020 bei 94 Prozent.

Wachstumsp­otenzial beim Online-Banking sehen die Verfasser der Studie vor allem bei älteren Menschen sowie solchen mit relativ wenig Einkommen und geringer Bildung: „Je einfacher und intuitiver den Menschen ihre Bank begegnet, umso leichter fällt der Zugang“, ist das Geldhaus überzeugt. Differenzi­ert man nach Altersgrup­pen, halten sich – wenig überrasche­nd – viele ältere Menschen bei digitalem Banking noch zurück: Die niedrigste Nutzungsra­te haben die über 65-Jährigen (39 Prozent).

Grund für die mittlerwei­le stärkere Nutzung digitaler Angebote ist dem Papier zufolge auch, dass die Bargeldinf­rastruktur, also Geldautoma­ten und Kassen in Bankfilial­en, binnen fünf Jahren um 25 Prozent schrumpfte. So hätten Sparkassen und Volksbanke­n Filialen im Rekordtemp­o geschlosse­n. Die Zahl der Zweigstell­en sank 2020 um mehr als acht Prozent.

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