Rheinische Post - Xanten and Moers

Mister Ossenberg wird 80 Jahre alt

Klaus Helmes, ehemaliger Ortsvorste­her, ist einer der Väter der Schlosskap­elle.

- VON UWE PLIEN

OSSENBERG Es gibt nicht viele in Ossenberg, die Klaus Helmes nicht kennen. Und auch in Borth und Wallach ist er bestens bekannt. Schließlic­h war der rundliche Mann mit dem markanten Schnauzbar­t zehn Jahre lang Ortsvorste­her und damit Kummerkast­en und Vermittler für die Menschen im Rheinberge­r Norden. Und er war so vieles mehr in seinem Leben, das am 23. März 1941 in Ossenberg begann: Mit 15 Jahren wurde er zum Wortführer in der Christlich­en Arbeiterju­gend, er war Vorsitzend­er der Katholisch­en Arbeitnehm­er-Bewegung (KAB) und er war politisch aktiv: Vor 51 Jahren trat er der CDU bei, war 15 Jahre Mitglied des Borther Gemeindera­tes, später saß er zehn Jahre im Rheinberge­r Stadtrat. Er war Vorsitzend­er des CDU-Stadtverba­ndes und stand bis vor kurzem noch zusammen mit Horst Rabe an der Spitze der Senioren-Union.

„Das Leben ist schön“sei sein Motto, erzählt der Jubilar, der am Dienstag 80 Jahre alt wird. „Ich habe alles, was ich in meinem Leben gemacht habe, gerne getan“, versichert Helmes. „Aber jetzt bin ich froh, dass ich kürzer treten kann.“Gesundheit­lich hat es ihn in letzter Zeit arg erwischt, aber momentan fühlt er sich gut und ist wieder voller Lebenslust. „Ich würde meinen Achtzigste­n gerne feiern“, sagt er, „aber das geht ja wegen Corona nicht.“Fast sein komplettes Leben hat Klaus Helmes an der Dammstraße gewohnt. 1972 hat er das elterliche Haus übernommen. Mit seiner Frau Klara ist er seit fast 58 Jahren glücklich verheirate­t. Vier Söhne komplettie­rten die Familie, einer ist bedauerlic­herweise schon im Kindesalte­r gestorben.

Geboren in Ossenberg, Schule in Ossenberg und dann mit 14 Jahren in die Lehre bei Solvay in Ossenberg. Im Chemiewerk hatte schon der Vater gearbeitet. Klaus lernte Schlosser, gehörte zur Mess-und-Regeltechn­ik-Abteilung, bevor er in den 80er Jahren freigestel­lter Betriebsra­t wurde. In den folgenden rund 20 Jahren war er Vorsitzend­er des Betriebsra­ts in Rheinberg, war auch Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzender und gehörte dem Europabetr­iebsrat des belgischen Konzerns an. In den letzten drei Jahren bis zum Ruhestand

im Jahr 2000 machte er in Bonn Lobbyarbei­t für Solvay und den Baustoff PVC.

Eng verbunden ist der Name Klaus Helmes mit der Ossenberge­r Schosskape­lle. Die war stark verfallen. Weil sein Bruder Gottfried, ein katholisch­er Priester, ihn kurz vor seinem frühen Tod darum gebeten hatte, ging er Mitte der 90er Jahre die Rettung des kleinen Gotteshaus­es an. Mit dem Verein zur Erhaltung der Ossenberge­r Schlosskap­elle machten 25 Männer das Gebäude an der Graf-Luitpold-Straße ab 1999 zu dem Schmuckstü­ck, das es heute ist. Den Vereinsvor­sitz gab Helmes vor sechs Jahren ab.

Klaus Helmes selbst bezeichnet sich als kommunikat­iv, verbindlic­h und positiv denkend. Eine Schwäche gibt er gerne zu: „Lecker essen.“Nun wird er 80 und kann auf ein erfülltes Leben zurückblic­ken.

 ?? RP-FOTO: A. FISCHER ?? Klaus Helmes mit seiner Frau Klara. Die beiden sind seit fast 58 Jahren verheirate­t.
RP-FOTO: A. FISCHER Klaus Helmes mit seiner Frau Klara. Die beiden sind seit fast 58 Jahren verheirate­t.

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