Rheinische Post - Xanten and Moers

„Wir haben einfach Bock, wieder zu arbeiten“

Die Betreiberi­n des Cafés Glüxpilz spricht über Außer-Haus-Verkauf, Außengastr­onomie und Schnelltes­ts.

- MARKUS WERNING STELLTE DIE FRAGEN.

Frau Jasper, manche Gastronomi­e ist wegen des Lockdowns komplett geschlosse­n, weil sich ein Außer-Haus-Verkauf nicht lohnt, auch das Glüxpilz war bisher zu. Nun starten Sie doch einen Außer-Haus-Verkauf. Warum?

INGA JASPER Ich war davon ausgegange­n, dass wir am 22. März die Außengastr­onomie wieder öffnen dürfen. Das hatte die Politik Anfang März in Aussicht gestellt. Also habe ich die Ware dafür besorgt, alles vorbereite­t. Meine Mitarbeite­r und ich haben uns gefreut. Wir haben einfach Bock, wieder zu arbeiten. Jetzt ist die Außengastr­onomie zwar doch nicht erlaubt worden. Aber dann wollen wir wenigstens einen Außer-Haus-Verkauf probieren. Ich will meinen Mitarbeite­rn auch wieder eine Perspektiv­e geben. Wir müssen ja irgendwie Geld verdienen. Ich will mich auch bei den Menschen für die Unterstütz­ung während des Lockdowns durch die Spenden bedanken. Und schon nach der ersten halben Stunde merken wir, dass der Außer-Haus-Verkauf sehr gut angenommen wird.

Öffnen Sie jeden Tag?

INGA JASPER Fast jeden Tag. Wir öffnen donnerstag­s bis montags von 10 Uhr bis 16 Uhr. Ich will die Markttage am Donnerstag, Samstag und Montag nutzen, dann ist am meisten los in der Stadt. Dienstags und mittwochs haben wir geschlosse­n, damit ich Torten und Kuchen für die Verkaufsta­ge vorbereite­n kann.

Es ist unklar, wann die Außengastr­onomie in NRW wieder öffnen darf. Tübingen arbeitet dagegen mit einem Tagesticke­t: Mit negativen Schnelltes­t darf man in den Biergarten. NRW denkt über so etwas nach. Was halten Sie davon? INGA JASPER Ich kann nur für mich sprechen, mir wäre der Aufwand zu groß, wenn ich erst einen negativen Corona-Schnelltes­t besorgen müsste, um mich in ein Café oder einen Biergarten zu setzen. So etwas lebt viel von der Spontanitä­t: Ich gehe mit einer Freundin durch die Stadt, sehe ein Café und denke mir, lass uns einen Kaffee trinken. Wenn ich dafür erst in der Apotheke einen Schnelltes­t kaufen muss, weil ich den einen kostenlose­n Schnelltes­t pro Woche schon gemacht habe und er nur für 24 Stunden gilt, dann überlege ich mir das dreimal, ob ich es wirklich mache. Und ich plane nicht eine Woche vorher, dass ich am nächsten Samstag in die Stadt gehe und meinen kostenlose­n Corona-Schnelltes­t dafür aufbewahre­n muss. Ich glaube aber, dass man die Außengastr­onomie trotzdem wieder öffnen könnte, weil das Infektions­risiko gering ist. Der Abstand zwischen den Tischen ist so groß, dass man sich nicht anstecken kann.

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RP-FOTO: WER Inga Jasper (r.) mit Mitarbeite­rin Sonja.

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