Rheinische Post - Xanten and Moers
Sparkasse: Nachhaltigkeit liegt im Trend
Auf ein gutes Geschäftsjahr 2020 blickt die Sparkasse am Niederrhein zurück. Die Nachfrage nach Wertpapieren und Fonds ist im Corona-Jahr 2020 gestiegen. Gefragt waren Produkte, die den Grundsatz der Nachhaltigkeit erfüllen.
MOERS Positives zu berichten hatte der Vorstand der Sparkasse am Niederrhein über das Geschäftsjahr 2020. „Wir haben damit den öffentlichen Auftrag gut erfüllt“, so Giovanni Malaponti. Dass sich das Bankinstitut am Niederrhein in Pandemie-Zeiten neuen Herausforderungen stellte, betonten Malaponti und seine Vorstandskollegen, Frank-Rainer Laake und Bernd Zibell. „Wir konnten in allen 23 Geschäftsstellen und auf unseren digitalen Kanälen uneingeschränkt für unsere Privat- und Firmenkunden da sein. Die Kunden haben uns in dieser Zeit besonders gebraucht“, so Malaponti. „Sowohl bei den Krediten als auch bei den Kundeneinlagen sind unsere Prognosen klar übertroffen worden.“
Statt eigenes Geld in den Urlaub oder anderen Gütern anzulegen, haben Kunden verstärkt das Beratungsangebot genutzt. Die zunehmend starke Nachfrage habe sich auf Aktien, Wertpapiere und Fonds konzentriert. Der Jahresüberschuss liegt mit 3,1 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die Bilanzsumme wuchs um 341,4 Millionen Euro auf 3,8 Milliarden Euro.
Verantwortlich machte dafür Bernd Zibell die starke Kreditnachfrage sowie die steigenden Kundeneinlagen. „Mit 463,1 Millionen Euro an neuen Kreditzusagen liegen wir rund zehn Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis“, sagte Zibell, der für das Kreditgeschäft zuständig ist. Allein für die Baufinanzierung sagten die Beraterteams 255 Millionen Euro an Darlehen zu. „Eine Entwicklung trotz oder wegen Corona“, so Bernd Zibell. „Und ein Plus von respektablen 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“Das Kreditvolumen stieg damit auf gut 2,6 Milliarden Euro. Die Hälfte entfällt auf gut 12.000 Firmen und Gewerbekunden.
Eine wesentliche Rolle spielen in Corona-Zeiten die öffentlichen Mittel. Rund 41 Millionen Euro zinsgünstiger Darlehen aus öffentlichen Programmen vermittelte die Sparkasse, die zur Existenzsicherung beantragt wurden. „Wo Kunden um Tilgungsaussetzung anfragten, haben wir reagiert“, so Zibell.
Das Thema Anlagekonten ist ebenfalls bei der Sparkasse gut aufgehoben, wie die Zahlen belegen. 299,6 Millionen Euro vertrauten Kunden der Sparkasse an. Malaponti: „Die Kunden geben weniger Geld aus und sparen.“Die Summe der Kundeneinlagen stieg um elf Prozent auf drei Milliarden Euro, wobei sich der Fokus wegen ausbleibender Zinsen auf alternative Anlageformen wie Aktien, Wertpapier und Fonds mit zertifizierten Grundsätzen der Nachhaltigkeit konzentrierte. Die Sparkasse stellte sich auf den Kundenbedarf ein und entspricht den strengen Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeits-Kodex (DNK).
Nachhaltigkeit spielt zunehmend eine Rolle, wie Zibell ausführte. Mit dem elektronischen Kundenpostfach konnten in den vergangenen fünf Jahren zwei Millionen Blatt Thermopapier bei den Kontoausdruckern eingespart werden. Hinzu kommen 400.000 Blatt Papier, da nicht jedes Dokument ausgedruckt wurde. LED-Beleuchtung sowie die Erneuerung von Heizungsanlagen sollen die für 2021 geplante
CO2-Neutralität unterstützen. Allein 14 Tonnen Kohlendioxid werden über das Solardach der Neukirchener Geschäftsstelle an der Poststraße eingespart.
Die Zahl der Konten liegt bei über
118.000. Rund 1000 Kunden wechselten von einem anderen Kreditinstitut. Minuszinsen von 0,5 Prozent ab 100.000 Euro schloss Malaponti aus. Ausschlaggebend für die Neuzugänge seien der Service mit persönlicher Beratung und das digitale Angebot über den persönlichen Berater. 4,50 Euro kostet das Online-Girokonto, 5,50 Euro die Classic-Variante. Rund die Hälfte der Konten werden online geführt, die bundesweite Quote aller Institute liegt bei 20 Prozent. Zugenommen hat in dem Zusammenhang der kontaktlose Einkauf mit Kundenkarte. Im Vergleich zum Vorjahr von 1,72 Millionen Buchungen um mehr als
120 Prozent auf 3,85 Millionen.