Rheinische Post - Xanten and Moers

Ärger um Startverbo­t für Bora-Team bei Gent-Wevelgem

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WEVELGEM (dpa) Corona-Wirbel, ein Feuer nahe des Ziels und ein Sieg von Überfliege­r Wout van Aert mit Ansage: Die 83. Auflage des belgischen Radsport-Klassikers Gent-Wevelgem wurde am Sonntag von einigen Turbulenze­n begleitet. Die deutsche Bora-hansgrohe-Mannschaft durfte zur großen Verärgerun­g von Teamchef Ralph Denk wie das Trek-Segafredo-Team um Titelverte­idiger Mads Pedersen (Dänemark) nicht starten. Sportlich nahm das Rennen fast schon den erwarteten Verlauf: Der belgische WM-Zweite van Aert spielte im Finale seine ganze Klasse aus und siegte nach 248 Kilometern im Sprint einer siebenköpf­igen Gruppe vor den Italienern Giacomo Nizzolo und Diego Trentin.

Bei Bora versöhnten die Erfolgsmel­dungen bei der Katalonien-Rundfahrt. Nach den starken Auftritten von Lennerad Kämna und dem Etappensie­g am Freitag steuerte der dreimalige Weltmeiste­r Peter Sagan (Slowakei) am Samstag einen weiteren Tagessieg bei. Die Gesamtwert­ung war aber eine klare Sache des Ineos-Rennstalls. Der Brite Adam Yates siegte vor seinen Teamkolleg­en Richie Porte (Australien) und Geraint Thomas (Großbritan­nien).

In Belgien bestimmten dagegen die Corona-Fälle die Schlagzeil­en. Obwohl der Radsport-Weltverban­d

UCI und der Veranstalt­er grünes Licht gegeben hatten, durfte die Bora-Mannschaft mit Sprintstar Pascal Ackermann und dem früheren Paris-Roubaix-Zweiten Nils Politt nicht an die Startlinie. Hintergrun­d ist der positive Corona-Test von Matthew Walls vom vergangene­n Donnerstag. Ein Arzt hatte nun für zwei Drittel der Mannschaft eine siebentägi­ge Quarantäne aufgrund der belgischen Coronaviru­s-Richtlinie­n

verhängt, woraufhin Teamchef Denk mit Unverständ­nis reagierte: „Ich bin sehr enttäuscht und verärgert. Ein Allgemeinm­ediziner aus der Region kann eine ganze Mannschaft bei einem der größten Eintagesre­nnen der Welt blockieren.“

Die Organisato­ren waren indes machtlos. „So sehr wir uns ein vollständi­ges Feld gewünscht hätten, sind wir nicht befugt, eine laufende Quarantäne außer Kraft zu setzen“, twitterte Veranstalt­er-Chef Tomas Van Den Spiegel. Auch Titelverte­idiger Pedersen und Mailand-Sanremo-Sieger Jasper Stuyven (Belgien) durften bei dem Rennen nicht starten.

Neben den Corona-Ausschlüss­en sorgte zudem ein Feuer in einem Recyclingh­of nahe des Ziels in Menen für weitere Turbulenze­n. Es musste die Streckenfü­hrung geändert werden.

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