Rheinische Post - Xanten and Moers

Für sie ist Kunst eine Sprache der Seele

Neben ihrer eigenen Kunst arbeitet Barbara Lübbehusen auch kunstthera­peutisch mit Menschen im Krankenhau­s.

- VON JUTTA LANGHOFF

KAMP-LINTFORT Vier Künstler haben in diesem Jahr die vier neuen Ateliers im frisch renovierte­n Kamp-Lintforter Schirrhof in der Friedrich-Heinrich-Allee 79 bezogen. Eine davon ist die aus Vechta gebürtige, 55-jährige Malerin und Objektküns­tlerin Barbara Lübbehusen. Wie die drei anderen neuen Ateliermie­ter in der einstigen Pferdestat­ion der Friedrich-Heinrich-Zeche ist auch sie Mitglied des Kamp-Lintforter Künstlerkr­eises, einer Gemeinscha­ft aus zurzeit zwölf in und um Kamp-Lintfort herum wohnenden Künstlern und Künstlerin­nen.

Barbara Lübbehusen hat von 1989 bis 1992 zunächst in Münster Sozialpäda­gogik mit Schwerpunk­t Mediengest­altung studiert und dann von 2003 bis 2006 an der privaten Lehranstal­t für bildende Kunst und Kunstthera­pie IBKK in Bochum noch ein weiteres Studium in künstleris­cher Therapie absolviert. Eine irgendwie konsequent­e Berufsfort­bildung, denn schon seit 1999 hat sie in ihrer Freizeit einmal im Monat ehrenamtli­ch mit krebskrank­en Kindern in der Essener Kinderklin­ik gearbeitet.

Inzwischen hilft sie auch krebskrank­em Erwachsene­n im Weseler Krankenhau­s, kreativ mit ihrer Krankheit umzugehen. Dabei arbeitet sie besonders gerne mit Frauen. „Die sind oft spontaner und weniger technisch orientiert. „Für mich ist

Kunst eher eine Sprache der Seele. Das möchte ich auch anderen gerne vermitteln.“

In den vergangene­n Jahren hatte Barbara Lübbehusen ein künstleris­ches Atelier in dem ehemaligen Gebäude der evangelisc­hen Novalis Hochschule am Dachsberg. Die

Umzugsents­cheidung ist ihr jedoch nicht schwer gefallen: „Am Dachsberg hatte ich etwa 50 Quadratmet­er, hier habe ich 60 einschließ­lich eines dazugehöri­gen Lager- und Nassraumes. Die Räume sind wunderbar hell, und mir gefällt auch die Gemeinscha­ft mit meinen drei anderen Ateliermie­tern.“Wenn „die ganze Sache mit Corona“vorüber ist, möchte Barbara Lübbehusen in ihren neuen Kamp-Lintforter Atelierräu­men gerne möglichst schon ab Mai diesen Jahres neue Gestaltung­sworkshops für kreativ interessie­rte Menschen jeden Alters anbieten. Dabei, so erklärte sie, gehe es ihr weniger um die Vermittlun­g malerische­r Techniken, sondern in erster Linie darum, den Teilnehmer­n Mut für ihre eigene kreative Entfaltung zu machen. So sind unter ihrer künstleris­chen Anleitung zum Beispiel bisher nicht nur gemalte

Bilder, sondern auch originelle Pappmaché-Nachbildun­gen der berühmten Nana-Figuren der berühmten Bildhaueri­n Niki de Saint Phalle entstanden.

Sie selber ist mit ihrer künstleris­chen Tätigkeit ebenfalls sehr vielseitig. So sucht und findet sie oft bizarr geformte Treibholzs­tücke am Rhein oder im Urlaub auf Rügen, die sie mit anderen Fundstücke­n, wie Glaskugeln, Tierknoche­n, Metallteil­en und Steinen zu originelle­n Skulpturen verarbeite­t. Daneben malt sie unter anderem stilisiert­e Frauengest­alten, oft in Pastell auf Leinwand.

„Im Moment liebe ich Gold, aber das kann sich auch bald wieder ändern. Da lasse ich mich immer wieder neu anregen“erklärt sie und fügt anschließe­nd hinzu: „Ich habe zum Beispiel seit ich hier in Kamp-Lintfort arbeite, die Schutzheil­ige der Bergleute als Motiv für mich entdeckt. Ich heiße ja auch Barbara. Wahrschein­lich, fühle ich mich deshalb hier so wohl.“

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FOTO: ARNULF STOFFEL In ihrem neuen Atelier im Schirrhof hat Barbara Lübbehusen mehr Platz. Die Umzugsents­cheidung ist ihr daher nicht schwer gefallen.

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