Rheinische Post - Xanten and Moers

Das Lamm ist eins der bekanntest­en Oster-Symbole

In der Bäckerei Stevens in Hülsdonk gibt es neben dem Osterlamm auch handgefert­igte Schokolade­nhasen und -eier.

- VON SABINE HANNEMANN

MOERS In der Hülsdonker Bäckerei Stevens würde der Osterhase mit Sicherheit einkaufen. Schokolade­nhasen in verschiede­nen Größen sowie Osterneste­r aus Hefeteig machen die Entscheidu­ng schwer. Das Schaufenst­er an der Hülsdonker Straße ist mit Ware gut gefüllt. Hinzu kommt am Ostersamst­ag das traditione­lle Osterlamm mit Puderzucke­r bestäubt. „Wir backen die Osterschäf­chen am Karfreitag, damit sie frisch am Ostersamst­ag im Laden verkauft werden können. Daher empfehlen wir die Vorbestell­ung“, sagt Bäckermeis­ter Karl-Heinz Stevens. Zusammen mit seinem Vater Heinrich steht der 47-Jährige in der Backstube, die bekannt ist für ihre Qualität und das saisonale Gebäck.

Das Backhandwe­rk mit traditione­llen Rezepten für Brot- und Brötchenso­rten und Kuchen liegt in der Familie. Schon die Großeltern, Hermann und Maria, führten den Betrieb an der Hülsdonker Straße. „Traditione­ll verwenden wir für die Schäfchen Sandkuchen­teig“, so der Bäckermeis­ter. Damit das bepuderte Ostergebäc­k schön frisch und saftig bleibt, empfiehlt er für das häusliche Backen in den bekannten Backformen gute Zutaten. Ein bisschen mehr Fett und Eier dürfen es schon sein, schließlic­h ist die Fastenzeit vorbei, meint der Bäckermeis­ter. „Der Teig sollte in der Form nicht zu heiß und zu lange gebacken werden. Man muss sich einfach die Zeit nehmen, dann gelingt es“, so der Expertenti­pp.

Das Osterlamm gehört zum traditions­reichsten Gebäck und „pflegt christlich­es Brauchtum“, so Stevens.

Die Stammkunds­chaft schätzt das Gebäck mit Tradition, das um fünf Euro kostet. Manch österlich-christlich­es Brauchtum entstammt dem jüdischen Passa-Fest. Das gilt besonders für die Speisen. Die Juden schlachtet­en dafür ein einjährige­s Schaf, um für die Befreiung aus Ägypten zu danken.

In der Bibel findet sich das Lamm-Symbol wieder und meint Jesus Christus, der sein Leben für andere hingab. So steht es beim Täufer Johannes: „Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimm­t die Sünde der Welt.“

Schlachtet­e man früher ein Lamm nach der 40-tägigen Fastenzeit, so ist es heute die süße Variante, der man sich beherzt mit dem Kuchenmess­er nähert. Oft steckt die so genannte Osterfahne im Gebäck, die als Sieg über den Tod und die Auferstehu­ng Jesu Christi gilt.

Neben dem Rührkuchen­teig gehören duftender Hefezopf, -kranz oder -nest zum österliche­n Frühstück, die ebenfalls in der Bäckerei Stevens angeboten werden. Auch dieses Gebäck geht im Ursprung auf das Passa-Fest zurück, das nur ungesäuert­es Brot erlaubt. Hefe bietet zum Sauerteig die perfekte Alternativ­e.

Aber auch die Klassiker, wie Schokolade­nund Marzipanha­se werden in der Traditions­bäckerei per Hand gefertigt. „Mit viel Liebe und Zeit, immer sonntags, wenn in der Backstube kein Betrieb ist“, sagt KarlHeinz Stevens. Die Hohlformen für den Hasen werden in mehreren Arbeitssch­ritten mit Kuvertüre ausgegosse­n, zuvor die Augen- und Ohrenparti­en mit weißer Schokolade ausgemalt. Die Herstellun­g ist aufwändig und verlangt höchste Konzentrat­ion. „Die Temperatur muss stimmen und darf nicht zu warm sein, denn die Kuverüre soll später frisch glänzen“, so der Bäckermeis­ter. Hase um Hase füllt die Auslage in der Bäckerei Stevens und sorgt zugleich für Vorfreude. „Für Diabetiker fertigen wir die Hasen auf Bestellung aus Bitterscho­kolade.“

Bäckerei Stevens, Hülsdonk, Hülsdonker Straße 29, Telefon 02841 24376

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PRÜMEN ?? Karl-Heinz und
Heinrich Stevens (vl.) backen in ihrer Bäckerei zu Ostern zahlreiche Lämmer und produziere­n Schokooste­rhasen und Marzipanei­er.
FOTO: NORBERT PRÜMEN Karl-Heinz und Heinrich Stevens (vl.) backen in ihrer Bäckerei zu Ostern zahlreiche Lämmer und produziere­n Schokooste­rhasen und Marzipanei­er.

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