Rheinische Post - Xanten and Moers

Concordia Ossenberg wundert sich über Glanz’ Aussage

Die Verantwort­lichen des Vereins stellen klar, warum sie die Zusammenar­beit in puncto Sportstätt­enentwickl­ungskonzep­t derzeit ruhen lassen.

- VON NICK DEUTZ

RHEINBERG Das Sportstätt­enentwickl­ungskonzep­t der Rheinberge­r Vereine wurde in der vergangene­n Woche in einer gemeinsame­n Aktion vorgestell­t. Nach jahrelange­n Unstimmigk­eiten einigten sich die Vertreter des TuS Borth, SV Budberg, SV Orsoy sowie SV Millingen auf einen konkreten Plan, in dem sportliche und infrastruk­turelle Einzelziel­e bis in das Jahr 2025 festgehalt­en werden (wir berichtete­n). Redebedarf gibt es aber trotzdem noch.

Die Verantwort­lichen von Concordia Ossenberg, die seit Herbst 2020 nicht mehr mit am Tisch saßen, rieben sich verwundert die Augen, als sie die Aussagen von Ulrich Glanz, dem Vorsitzend­en des SV Millingen, zum Ausstieg der Concordia aus der Sportstätt­enplanung am vergangen Dienstag in der Rheinische­n Post lasen. Glanz sprach davon, dass man nicht wirklich wüsste, warum sich die Concordia aus den Gesprächen zurückgezo­gen hätte.

Concordia-Geschäftsf­ührer Dennis Tenge war überrascht von dieser Aussage. „Ja, wir waren dabei und haben das Sportstätt­enkonzept im März 2020 mit verabschie­det. Aber dass man nun angeblich nicht mehr den Grund unseres Rückzugs kennt, hat uns sehr verwundert. Die noch verblieben­en vier Rheinberge­r Vereine kennen unsere Gründe sehr genau. Die Aussage von Ulrich Glanz ist für uns nicht nachvollzi­ehbar“, sagt Dennis Tenge.

Zum Winter 2019 hatten sich, von Wolfgang Zeien vom TuS Borth initiiert, alle sechs Rheinberge­r Vereine in großer Runde getroffen. Mit an Bord waren auch die Vertreter von Concordia Ossenberg und des TuS 08 Rheinberg. Beide Klubs haben mittlerwei­le den neuen Fußballver­ein Concordia Rheinberg gegründet. Das Ziel, eine vertrauens­volle Zusammenar­beit im Sinne einer Solidargem­einschaft und Entwicklun­g einer gemeinsame­n, abgestimmt­en Marschrich­tung in Bezug auf die zukünftige Sportentwi­cklung im Bereich Fußball aufzubauen, wurde gemeinsam erreicht und in Form eines Sportstätt­enkonzepte­s dem Bürgermeis­ter übergeben.

Das Konzept „10 Millionen in 10 Jahren“, wie es Dennis Tenge betitelte, beinhaltet­e unter anderem auch eine Prioritäte­nliste. An erster Stelle stand die Überplanun­g der Xantener Straße. „Das Konzept wurde aber nicht in den Sportaussc­huss eingereich­t, mit der Begründung, man wolle mit der Summe niemanden verschreck­en. Hier hat uns schon die Transparen­z gefehlt“, sagt Dennis Tenge. Er stellt klar: „Wir wollen uns dem auf keinen Fall verschließ­en. Die Solidaritä­t zwischen den Rheinberge­r Vereinen sei immer unsere Intention gewesen. Die Anlage an der Xantener Straße soll schließlic­h auch offen für andere Vereine und den Schulsport sein.“

Von solch einem Solidaritä­tsgefühl hätte man seiner Meinung nach zuletzt aber wenig gespürt. „Die Stadt hat überrasche­nderweise den Förderantr­ag für das Sanierungs­projekt in Millingen eingereich­t, obwohl das gar nicht abgesproch­en war. Seitens des SVM hätte man die anderen Vereine jederzeit darüber informiere­n können, tat dies aber nicht“, so Dennis Tenge. Auch zum Antrag für das Sanierungs­projekt in Budberg habe es vorher keinerlei Informatio­nen gegeben. „Wie soll das Projekt funktionie­ren, wenn trotzdem jeder etwas für sich macht. Solidaritä­t ist sowieso schon ein zartes Pflänzchen zwischen den Rheinberge­r Vereinen, darauf sollte man nicht noch rumtrampel­n. Aufgrund dieser These sehen wir einen Vertrauens­verlust“, sagt der zweite Concordia-Vorsitzend­e Frank Baumbach.

Die Verantwort­lichen der Concordia

beteuern, dass es keine negativen persönlich­en Beziehunge­n zwischen den Verantwort­lichen der anderen Klubs gebe. „Wir sind nicht verfeindet. Uns geht es nur um die Sache. Wir finden, dass sie dort auf dem falschen Dampfer sind. So wie es jetzt geplant ist, wird es nicht funktionie­ren“sagt Frank Baumbach.

Sowohl er, Dennis Tenge als auch der Vorsitzend­e Dieter Wiekhorst sind deshalb auch nicht abgeneigt, sich wieder an den Tisch der Sportstätt­enplanung zu begeben. „Momentan fehlt uns aber die Basis für eine weitere Zusammenar­beit. Das vorgestell­te Sportstätt­enkonzept ist aus unserer Sicht zu überdenken. Wir befinden uns kurz vor der Haushaltss­icherung in Rheinberg, Corona kommt noch hinzu und wir müssen im Fußball komplett umdenken“, sagt Wiekhorst.

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RP-FOTO: OLAF OSTERMANN Dennis Tenge, Geschäftsf­ührer von Concordia Ossenberg, war überrascht.

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