Rheinische Post - Xanten and Moers
Abschied vom Moerser SC und Rheinkamp
Oskar Klingner, Felix Orthmann und Jonas Hoppe verlassen den Volleyball-Zweitligisten am Saisonende.
MOERS (miry) Der Verdacht liegt ja nahe, dass es im letzten Saisonheimspiel des Moerser SC um nicht mehr allzu viel gehen könnte. Der Volleyball-Zweitligist spielt nur noch um Platz drei. Trainer Hendrik Rieskamp widerspricht mit Blick auf die Partie am Sonntag (16 Uhr) gegen den VC Bitterfeld-Wolfen allerdings energisch. „Es hat noch kein Spieler für die neue Saison unterschrieben. Der eine oder andere steht unter Beobachtung und sollte wieder eine bessere Leistung zeigen als in den vergangenen Wochen.“
Daraus mag man ableiten, dass es bei den drei bekannten Abgängen nicht bleiben muss. Zudem stellt sich die Frage, ob Rieskamp auch jene Spieler am Sonntag aufbietet, die den MSC verlassen. „Es geht in erster Linie darum, dass wir ein Spiel zu gewinnen haben“, betont der Trainer und legt sich nicht fest. Nach zuletzt fünf Niederlagen in sechs Partien hat Rieskamp ein großes Interesse daran, die Saison nach einer erfolgreichen Hinrunde nicht im grauen Mittelfeld abzuschließen.
Der MSC wird künftig bekannte Größen ersetzen müssen. Der 30-jährige Mittelblocker Oskar Klingner, der seit 2017 für Moers spielt
und zuvor in der Bundesliga in Solingen, Lüneburg und Düren aktiv war, tritt wegen gesundheitlicher Probleme an beiden Knien kürzer.
Beim erst im vergangenen Sommer aus Bühl verpflichteten Außenangreifer Felix Orthmann haben die MSC-Verantwortlichen kein Vertrauen ins schwer angeschlagene Kniegelenk. Der ehemalige Bundesligaspieler fiel große Teile der Rückrunde wegen eines Knorpelschadens aus. Zuletzt meldete sich der 24-Jährige in Kiel immerhin für einige Ballwechsel zurück.
Nach vier Zweitliga-Saisons endet zudem für Jonas Hoppe die Zeit als Zuspieler. „Jonas hat sich sportlich nicht so weiterentwickelt, wie wir erhofft haben“, begründet MSC-Chef Günter Krivec. Wobei er sich vom früheren Frankfurter Internats-Volleyballer einen echten Teamleader versprochen hatte. Genau diesem Spielertyp entspricht Hoppe aber nicht. Dazu verlief seine Saison überaus unglücklich. In der Hinrunde hatte der 22-Jährige mit einer Bänderverletzung zu kämpfen, im neuen Jahr setzte Trainer Rieskamp auf den 18-jährigen Lukas Salimi. Weil der impulsive Beachvolleyballer natürlich noch Fehler produziert, Hoppe allerdings seine wenigen Chancen nicht zu nutzen wusste, entpuppte sich die Zuspieler-Position beim MSC zunehmend als Schwachstelle. Was der Konkurrenz nicht entging. Auch deshalb laufen schon die Planungen für die neue Zweitliga-Saison. Aktuell testet Rieskamp im Training potenzielle Neuzugänge. Und zwar nicht nur vom Erstligisten VCO Berlin. „Die ersten Eindrücke sind gut. Wir brauchen Talente von Qualität, die uns sportlich nach vorn bringen, die wir aber auch weiterentwickeln müssen“, betont der Trainer.
Info Das letzte Saisonspiel führt den MSC am 24. April zum FC Schüttorf 09. Das Hinspiel wurde mit 2:3 verloren. Die Partie gegen Bitterfeld-Wolfen ist am Sonntag live bei sporttotal.tv zu sehen.