Rheinische Post - Xanten and Moers
Ungeschickte Reihenfolge
Die Klever Straße ist so besonders, weil Wohnen, Arbeiten und Gastronomie zusammentreffen. Von der Idee der CDU, eine Fußgängerzone aus der Klever Straße zu gestalten, bin ich alles andere als begeistert – dabei ist der Grundgedanke sicher gut. Ich sehe in dieser gemischten Wohn-, Arbeits- und Einkaufslandschaft ein sehr großes Potenzial für die Xantener Innenstadt. Allerdings finde ich es eine schlechte Idee, Autos und Fahrräder komplett zu verbannen. Bepflanzungen, Fahrradabstellmöglichkeiten, Sitzgelegenheiten und ein fußfreundliches Pflaster unter dem Mitteltor sind sicher von allen, die auf der Klever Straße wohnen und arbeiten, gewünscht. Sehr gern soll mehr Fläche für die Außengastronomie zur Verfügung gestellt werden. Wenn die Kernruhezeiten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr nicht berücksichtigt werden, ist Ärger an verschiedenen Stellen allerdings programmiert. Die Kreuzung von Rheinstraße und Klever Straße sollte deutlich langsamer angefahren werden. Eine Aufwertung und Stärkung der verkehrsberuhigten Zone halte ich für sinnvoller. Für mich als Einzelhändler ist die Erreichbarkeit sehr wichtig.
Das Zusammenleben in einer Innenstadt ist mit dem tolerantem Verhalten aller verbunden. Grundregeln sollten aber auch so gestaltet werden, dass die Menschen, die zusammen leben, die Situation als überwiegend gut empfinden. Einen Zeitungsbericht zu veröffentlichen, um anschließend die Belange der Gewerbebetriebe und Anwohner zu berücksichtigen, halte ich für eine ungeschickte Reihenfolge.