Rheinische Post - Xanten and Moers
Hamminkeln will nicht in den Schulen testen
HAMMINKELN (auf) Angesichts der aktuellen Entscheidungen der Landesregierung zum Thema „Schulöffnung nach den Osterferien“brodelt es wieder in der Elternschaft. Nicht nur in Hamminkeln, aber auch. Das bekommt auch die Stadtverwaltung mit, wie Bürgermeister Bernd Romanski berichtet: „Bei uns glühen wieder die Telefonleitungen.“Nun sind der Stadt als Schulträger im Fall der aktuellen Schließung für alle Schüler, außer der Abschlussklassen, die Hände gebunden. Aber dieser Erlass gilt erst einmal nur für eine Woche. Wie es danach weitergeht? Das kann zur Zeit niemand seriös beantworten. Aber Hamminkeln will vorbereitet sein, wenn wieder mehr Präsenzunterricht möglich ist. Da bei Präsenzunterricht auch die Testung der Schüler zwei Mal in der Woche vorgesehen ist, hat sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Hamminkelner Schulleitungen überlegt, wie diese Tests am besten organisiert werden können.
Dabei ist man auf die Lösung verfallen, sich externer Dienstleister zu bedienen. Denn, das denken viele in Verwaltung und der Lehrerschaft, wenn vor allem Grundschüler sich - wie vorgesehen – selbst testen, kann das ins Auge gehen. Lehrkräfte sollen die Schüler nicht testen. Sie sind Pädagogen kein medizinisches Fachpersonal. Außerdem befürchten Stadt und Schulleitungen, dass durch die Tests der Schulbetrieb leiden könnte.
Auch stellt sich für Verwaltung und Lehrerschaft, die Frage nach einer Stigmatisierung der Kinder, die positiv getestet und öffentlich sofort separiert werden müssen. Deshalb hat die Stadt bereits mit der großen Teststation in Mehrhoog und dem Anbieter der mobilen Testungen in den Ortsteilen vereinbart, dass sich die Schülerinnen und Schüler, auch in Begleitung ihrer Eltern, dort testen lassen können. Um diese Möglichkeit zu kommunizieren, haben Stadt und Schulleitungen einen Elternbrief entworfen, der über die Schulen versendet wird. Um den Schulen eine Planungssicherheit zu geben, bitten die Schulen um eine kurzfristige Rückmeldung an die Klassenleitung, ob die Eltern für ihr Kind eine Testung in der Schule oder in einem der Testzentren präferieren würden. Denn die Eltern haben ein Anrecht darauf, dass in der Schule getestet wird. Mit der Rückmeldung will sich die Verwaltung ein Bild davon machen, wie viele dieses Anrecht auf den Test in der Schule in Anspruch nehmen möchten.