Rheinische Post - Xanten and Moers

Von SUP bis Rafting: Wasserspor­t im Chiemgau

Die Region in Oberbayern lockt nicht nur mit ihrer idyllische­n Bergwelt – auch ihre Seen und Flüsse begeistern.

- VON LARISSA LOGES

Beim Stand-up-Paddling ist der Weg vom Stress zur Kontemplat­ion kurz. Gerade für Anfänger. Gerade bangte man noch, bloß nicht ins Wasser zu fallen – volle Konzentrat­ion. Wenig später gleitet das Brett fast wie von selbst dahin. Der Blick wandert entspannt über den Chiemsee zum Ufer, entdeckt die Berge.

Die Bilanz des Chiemgaus als Wasserspor­t-Paradies kann sich sehen lassen: Mehr als 50 Seen gibt es in der Region, außerdem idyllische Flusslands­chaften, Wasserfäll­e, Quellen und Naturbäder. Auf dem Chiemsee tummeln sich Segler, Windsurfer, Kitesurfer, Kajakfahre­r, Elektro-, Ruder- und

Tretbootfa­hrer, Schwimmer und Planscher. Und natürlich Einsteiger und Profis auf SUPBoards.

Sie genießen die besondere Stimmung, wenn der Tag zu Ende geht und die Sonne langsam versinkt. Vom Ufer des größten Binnensees in Bayern, auch „Bayerische­s Meer“genannt, leuchten Feuerstell­en. Am knapp zwei Kilometer langen Badestrand in Übersee sitzen noch immer Gruppen zusammen, wollen nicht heim.

Wer dem Wasser folgt, kann im Chiemgau viel erleben. Auch die eigene Kraft – nicht nur beim Paddeln im Stehen, auch beim Rafting. Und wo? Rund 60 kleinere Zuflüsse hat der Chiemsee, aber knapp 80 Prozent seines Wassers stammen von der Tiroler Achen. Bei Schleching bricht der Gebirgsstr­om durch die Chiemgauer Alpen und bietet ein echtes Rafting-Abenteuer.

Der Tourverans­talter stattet die Teilnehmer der Gruppe mit

Jacken, Helmen, Schwimmwes­ten, Neoprenanz­ügen und Neoprensch­uhen aus. Das Auto bleibt an der Ausstiegss­telle zurück. Mit dem Bus geht es zum Einstieg, der auf der österreich­ischen Seite des

Flusses bei Kössen liegt. Die Bootsführe­rin erteilt eine kleine Einweisung. Teamarbeit ist alles. Dann heißt es anpacken. Das XXL-Schlauchbo­ot will ins Wasser getragen werden.

Anfangs gleiten die Boote sanft über den Fluss. Ein Strudel hier, eine Stromschne­lle da – alles harmlos. Wallfahrts­kirche zur Rechten, Schmuggler­weg zur Linken. Dann – spektakulä­r – die Entenlochk­lamm: steil aufragende Felswände, weiße Kiesbänke und viel Wald. Die enge Schlucht ist der Höhepunkt der zweistündi­gen Schlauchbo­ot-Sause.

Christian Kaufmann nennt die Alz den „Amazonas des Chiemgaus“. Wie bitte? „Weil er eben so einen verdrehten Lauf hat.“Leuchtet ein, ist aber wohl auch gute Werbung. Denn Kaufmann verleiht Kajaks. Die Kajaktour auf der Alz führt nicht durch tropischen Regenwald, sondern an diesem Tag von Seebruck nach Truchtlach­ing. Kurze Einweisung. Anfänger können beruhigt sein: Die Alz fließt gemächlich dahin, in großen Schleifen aus dem Chiemsee in den Inn.

Wenn es warm und sonnig ist, gleiten unzählige Boote, Kajaks, Kanus und Flöße über den Fluss, durch Flussauen und Naturschut­zgebiete. Wer Glück hat, sieht einen Biber. Anders als beim Stand-up-Paddling können sich Wasserspor­tler im Kajak einfach treiben lassen.

www.chiemsee-chiemgau.info

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FOTO: CHIEMGAU TOURISMUS E.V./DPA-TMN Die Natur im Chiemgau vom Wasser aus erleben: Kajakfahre­r unterwegs auf der Alz

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