Rheinische Post - Xanten and Moers
Neubaugebiet ist digital und nachhaltig
Zwischen Kaiser- und Uerdinger Straße entsteht ein neues Vorzeigeviertel – mit Anschluss an die Datenautobahn.
MOERS Als im Frühjahr 2019 die Tecklenburg GmbH aus Straelen begann, die ersten Häuser im Neubaugebiet in Moers-Vinn zu errichten, hatte die Enni bereits zwischen der Kaiserstraße und dem Rewe-Markt an der Uerdinger Straße für die zukunftsfähige Infrastruktur gesorgt. Diese macht das Viertel digital und nachhaltig, wie bereits der Projektname „live green houses“andeutet, der mit „lebendige und grüne Häuser“übersetzt werden kann. „Alle 100 Häuser und Wohnungen entsprechen neuesten Energiestandards und verfügen durch ein eigens verlegtes Glasfasernetz über den Anschluss an die Datenautobahn“, betont Tecklenburg-Projektleiter Edgar Walter. „Im Zeitalter von Homeoffice und Homeschooling ist es ein zukunftsweisendes Projekt. Uns war es wichtig, dass alle Verund Entsorgungsleitungen aus einer Hand kommen.“
So bezog die Tecklenburg GmbH in Moers, anders als in anderen Städten, die gesamte Infrastruktur aus einer Hand über die Enni. „Sie konnte uns sogar den für unsere Baumaßnahme gesetzlich geforderten ökologischen Ausgleich anbieten“, sagt Edgar Walter. „Wir haben so ökologische Werteinheiten in einem rund 3.800 Quadratmeter großen, mit Stieleichen und Hainbuchen aufgeforsteten Waldstück rund um das Wasserwerk der Enni in Vinn gekauft.“
Für das Bauunternehmen Tecklenburg ist das Projekt „live green houses“nicht nur hinsichtlich aktueller Energiestandards der Gebäude ein besonderes. „Die
Häuser in der Marie-Curie- und der Clara-Immerwahr-Straße liegen zentral“, sagt Edgar Walter. „Die Innenstadt ist fußläufig erreichbar. Es ist alles vor Ort, das garantiert kurze Wege ohne Fahrzeuge, was gut für den ökologischen Fußabdruck ist.“Dabei hilft auch eine Kindertageseinrichtung, die im Neubaugebiet mit vier Gruppen angesiedelt ist. Sie wird von der Fröbel-Gruppe betrieben, die bislang vor allem im Kölner Raum aktiv ist. Die Adolf-Reichwein-Grundschule ist auch fußläufig zu erreichen, wie die weiterführenden Schulen in der Innenstadt und Lebensmittelmärkte am Rand der Siedlung.
Wer nicht auf das Auto verzichten kann und dennoch den CO2-Ausstoß reduzieren möchte, findet durch ein hierauf ausgelegtes Stromnetz in jedem Haus genügend Anschlussleistung, um ein Elektromobil über eine Wallbox zu laden.
„Und trotz der zentralen Innenstadtlage liegen die Häuser und Wohnungen ruhig und im Grünen“, sagt Edgar Walter. So waren die meisten Objekte aufgrund all dieser Vorteile schnell vergriffen. Wie beim Verkehr hinterlässt das Neubaugebiet rund um Marie-Curieund
Clara-Immerwahr-Straße bei der Wärmeversorgung einen niedrigen CO2-Fußabdruck. „Die Fernwärme stammt zum Teil aus unserem Heizkraftwerk in Moers-Utfort, wo wir ausschließlich Frischholz-Hackschnitzel einsetzen“, berichtet Enni-Abteilungsleiter André Rossol-Stuhr. „Andererseits stammt sie aus industrieller Abwärme, die in großen Unternehmen entlang der Rheinschiene anfällt und Enni über die Fernwärmeversorgung Niederrhein bezieht.“Das garantiert in Kombination mit einer optimal angepassten Wärmedämmung der Gebäude, die anspruchsvollen Anforderungen der Energieschutzverordnung einzuhalten, die auf den Klimaschutz zielt.
Wie bei der Wärmeversorgung ist das neue Wohngebiet in Sachen Digitalisierung zukunftsfähig. „Die Glasfaser liegt bis in die Häuser und Wohnungen hinein“, berichtet Enni-Energieberater Frank Langer. „Für die Eigentümer hatten wir hier passende Pakete, bei denen sie Geschwindigkeiten
bis zu 400 Mbit/s im Download und 200 Mbit/s im Upload wählen konnten.“Das garantiert ohne Schwankungen immer
genügend Leistung für eine Videokonferenz, das Homeschooling oder das Streaming von Filmen und Spielen in Haushalten.