Rheinische Post - Xanten and Moers
Aktion am JSG: „Dein Typ ist gefragt“
Bereits zum fünften Mal findet am Donnerstag eine Typisierungsaktion am Julius-Stursberg-Gymnasium statt – wenn auch anders als in den Vorjahren. Bürgermeister Ralf Köpke übernimmt die Schirmherrschaft.
NEUKIRCHEN-VLUYN Alle zwölf Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs, weltweit sind es sogar alle 27 Sekunden. Viele Patienten können ohne eine lebensrettende Stammzellenspende nicht überleben. Mit der Suche nach geeigneten Spendern beginnt auch immer ein Wettlauf gegen die Zeit. Je mehr Menschen als Knochenmarkspender registiert sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein passender Spender gefunden werden kann.
Alle zwei Jahre führt das Julius-Stursberg-Gymnasium ( JSG) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei eine Typisierungsaktion durch. Bei diesen bisher vier Registrierungsaktionen ließen sich insgesamt 621 Schülerinnen und Schüler registrieren – immerhin 13 von ihnen konnten inzwischen für „ihre“Patienten Stammzellen spenden. „Ein Erfolg, auf den die Schulgemeinschaft sehr stolz ist – und der geradezu verpflichtet weiterzumachen“, so Schulleiterin Susanne Marten-Cleef. Auch wenn wegen Corona in diesem Jahr kein großer Aktionstag in der Aula statt finden kann, wolle man am JSG weiter aktiv sein und die gute Sache weiter unterstützen. So findet nun am Donnerstag, 15. April, ein virueller Aufklärungstag der Deutschen Knochemarkspenderdatei DKMS für die Jahrgangsstufen Q1 und Q2 statt. Ab 16 Uhr können die Jugendlichen an einem Webinar zum Thema „Blutkrebs und Stammzellspende“teilnehmen und sich informieren. „Die Aufklärung ist sehr wichtig, bevor sich jemand für die Typisierung entscheidet“, erläutert Marten-Cleef. Danach besteht die Möglichkeit, sich als potentieller Stammzellspender zu registrieren.
Für die kontaktlose Registrierung zu Hause können die Materialien über einen Link, der intern mitgeteilt wird, bestellt werden. Dieser Link wurde eigens für das JSG erstellt, darf aber von den Schülern in der Familie und im Freundeskreis geteilt werden. Jeder neue potenzielle Spender erhält zur Aufnahme in die DKMS ein persönliches Registrierungsset für einen Abstrich der Wangenschleimhaut. Die Registrierung ist vollständig, sobald die Materialien an die DKMS zurückgeschickt wurden.
„Selbstverständlich ist die Teilnahme freiwillig“, betont Marten-Cleef. „Ich hoffe aber, dass viele Menschen unsere Typisierungsaktion auch in diesen für alle schwierigen Zeiten unterstützen. So kann sie die Zahl der lebensrettenden
Stammzellenspenden noch einmal erhöhen.“Auch Bürgermeister Ralf Köpke untestützt die Aktion und hat die Schirmherrschaft übernommen. „Die Aktion fällt in eine Zeit, die uns allen sehr viel abverlangt. Corona beherrscht im Moment unsere Wahrnehmung. Gleichzeitig gibt es viele andere Themen und Schicksale, die unsere Aufmerksamkeit verdienen. Eines davon ist Blutkrebs und die Stammzellspende. Es ist bemerkenswert und vorbildlich, dass sich das JSG trotz der eigenen Unwägbarkeiten im Alltag erneut für eine Teilnahme entschieden hat“, so das Stadtoberhaupt.