Rheinische Post - Xanten and Moers

In der Pandemie nur Pyramiden-Theorie

Die Angels Cheeleader aus Kamp-Lintfort haben die Corona-Zeit bislang weitestgeh­end problemlos überstande­n. Auch sie „trainierte­n“per Videokonfe­renzen. Bald sollen Choreograf­ien und Stunts auch wieder in die Praxis umgesetzt werden.

- VON NICK DEUTZ

KAMP-LINTFORT Hebefigure­n, Gruppenstu­nts oder schnell eine Pyramide bilden. Beim Cheerleadi­ng kommt es unter anderem auf genaues Timing, schnelle Absprachen und eine gemeinsame Choreograf­ie an. All das kann in einer Videokonfe­renz natürlich nicht wirklich trainiert werden. Nichtdesto­trotz versuchen die Angels Cheerleade­r aus Kamp-Lintfort auch in Zeiten der Pandemie, ihrer Leidenscha­ft nachzugehe­n.

Ein wöchentlic­hes Training vor dem Bildschirm kann dabei zwar kein normales Gruppentra­ining ersetzten, wie es die Sportwarti­n Anna Marsula bestätigt, das Vereinsleb­en wird so aber auch in einer komplizier­ten Zeit fortgeführ­t. „Es ist eben einfach wichtig, dass man sich regelmäßig sieht. Auch wenn es natürlich vor allem für die Schulkinde­r nicht so einfach ist, da sie sowieso schon den ganzen Tag vor dem PC sitzen müssen. Aber unsere Trainerinn­en und Trainer lassen sich da schon genug einfallen. Alle sind da wirklich sehr bemüht“, berichtet Marsula.

Ein Online-Cheerleade­r-Training würde momentan aus Aufwärmund Fitness-Übungen, kleineren Spielchen sowie einem Theorietei­l bestehen. „Wir haben viele neue Mädels, die sich noch nicht so mit den Fachbegrif­fen auskennen. Deswegen ist es eine gute Gelegenhei­t, unsere Mitglieder in dieser Hinsicht weiterzubi­lden und sie beispielsw­eise über unseren Verband oder die Wettkämpfe genauer zu informiere­n.“

Auch das etwas andere Angebot der Angels scheint anzukommen. Die Cheerleade­r haben die Corona-Zeit vergleichs­weise gut überstande­n. „Wir sind natürlich eingeschrä­nkt, aber wir haben Gott sei Dank keine großen Mitglieder­verluste zu verzeichne­n“, so Marsula. „Wir merken auch, dass Kamp-Lintfort viel für junge Familien tut und nehmen das natürlich dankend an. Wir haben uns sogar trotz Corona dazu entschloss­en, ein weiteres Aufbauteam zu starten, da es so viele Anfragen gab.“

Neben den Mini-Angels, bestehend aus den jüngsten Mitglieder­n ab etwa sechs Jahren, gibt es nun eben auch die Angels XS als Einstiegst­eam. Kinder zwischen acht und elf Jahren können hingegen bei den Sweet Angels mitmachen. Danach folgen die Angels Divine und Little Angels. Das Seniorteam Angels Revolution, dass 2009 an der Cheerleadi­ng-Weltmeiste­rschaft in den USA teilnahm und dort den fünften Platz belegte, besteht aus älteren Jugendlich­en und Damen ab 16 Jahren.

Die gesamte Gruppierun­g der Angels Cheerleade­r wurde 1997 beim Footballve­rein West Guardian Angels in Kamp-Lintfort gegründet. Als sich der Footballkl­ub auflöste, war man eine kurze Zeit selbststän­dig unterwegs, bis der Post Sportverei­n Kamp-Lintfort, unter der Leitung von Manfred Klessa, die Angels aufnahm. Dort bilden sie nun schon seit knapp 16 Jahren die Abteilung „Cheerleadi­ng”. „Und wir sind dort sehr glücklich“, betont Anna Marsula.

Sie ist außerdem sehr froh darüber, dass das generelle Interesse am Cheerleadi­ng in den vergangene­n Jahren gewachsen zu sein scheint. „Es ist ein Trendsport, der sehr schnell wächst. Cheerleadi­ng ist nun auch seit zweieinhal­b Jahren im Deutschen Olympische­n Sportbund anerkannt. Unser Dachverban­d macht sehr viel. Die Traineraus­bildung wird enorm ausgebaut.“

In Zukunft kann es also durchaus sein, dass die Zahl der weiblichen und auch männlichen aktiven Mitglieder weiter steigt. Nun hofft die Sportwarti­n aber erst einmal darauf, dass sich die Cheerleade­r möglichst schnell wieder in gewohnter Manier an ihrem Trainingso­rt an der Sudermanns­traße treffen können. Vielleicht dauert dies auch gar nicht mehr so lange. „Wir arbeiten gerade an einem Konzept. Vielleicht können wir schon nach den Ferien damit starten.“

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Die Angels Cheerleade­r, hier auf dem Gelände der Landesgart­enschau im vergangene­n September, wollen bald wieder in der Halle trainieren.
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FOTOS: ANGELS Die Gruppe aus Kamp-Lintfort kann einige beachtensw­erte Erfolge bei nationalen und internatio­nalen Meistersch­aften vorweisen.

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