Rheinische Post - Xanten and Moers

E-Auto brennt: Brenzlige Lage am Rathaus

Der Batterie-Brand im Dienstwage­n der Alpener Verwaltung sorgt am Freitag für einen spektakulä­ren Einsatz der Feuerwehr. Für die war’s eine Premiere. Die Aldi-Filiale und der Parkplatz davor wurden für eine Stunde evakuiert.

- VON BERNFRIED PAUS

ALPEN „Autobrand am Rathaus!“Was am Freitagmor­gen um 7.21 Uhr auf den Funkmelder­n der Freiwillig­en Feuerwehrm­änner und -frauen als Alarm aufploppt, klingt zunächst recht harmlos. Doch der Einsatz entpuppt sich als weit mehr als eine Routineübu­ng. Er zieht sich über Stunden und legt zwischenze­itlich den Ortskern weitgehend lahm. Die Batterie im E-Dienstwage­n von Bürgermeis­ter Thomas Ahls und seinen Leuten, der am Rathaus geparkt, aber nicht an die Ladesäule angeschlos­sen war, hatte aus bislang ungeklärte­r Ursache Feuer gefangen. Es ist der Beginn eines spektakulä­ren Einsatzes, der die Feuerwehr vor eine echte Herausford­erung stellen sollte. Für die Retter ist diese Art Einsatz in Zeiten, in denen E-Mobiltät immer mehr Fahrt aufnimmt, eine echte Premiere.

Als die Wehrleute am Brandort eintreffen, berichtet Feuerwehrs­precher Marc Vinschen, sei Qualm von der Batterie aufgestieg­en, die sich lang unter das Fahrzeug, ein BMW, zieht. Der Wasserstra­hl muss keine offene Flamme ersticken. Kühlen sei das Gebot in so einem Fall. Es gehe darum, die ablaufende­n chemischen Prozesse im Griff zu behalten. Wegen der Dämpfe nähern sich die Wehrleute nur unter Atemschutz dem Auto mit dem amtlichen Kennzeiche­n WES-A-2024 und dem Aufdruck „Alpen begeistert“.

Schnell wird klar, dass die örtlichen Retter auf Unterstütz­ung angewiesen sein werden, weil sie materiell nicht ausreichen­d auf derartige

Fälle eingestell­t ist. Über die Leitstelle wird die Berufsfeue­rwehr in Duisburg angeforder­t. Die rückt mit einem großen Kranwagen und einem Container-Transporte­r an. Die wasserdich­te stahlblaue Wanne soll das Problem-Auto aufnehmen. Dann wird sie mit Wasser gefüllt,

damit die Batterie dauerhaft gekühlt ist und das gefährlich­e Innenleben allmählich erstirbt.

Wie brenzlig die Lage ist, zeigt sich, als das Auto am Haken in der Luft hängt. Batterieze­llen explodiere­n. Das könnte erst der Anfang sein. Wehrleute schwärmen aus, evakuieren den Aldi-Markt und den angrenzend­en Parkplatz, klingeln an Haustüren in der Nachbarsch­aft und bitten darum, Fenster und Türen zu schließen. Die Rathausstr­aße bleibt in der Mitte des Dorfes für rund eine Stunde gesperrt. Sicher ist sicher. Erst als der BMW in der Badewanne sitzt, kehrt Ruhe ein.

Der Container wird aufgeladen und samt Fracht zum abseits gelegenen Bauhof der Gemeinde auf der Bönninghar­dt gefahren. Hier kann die Batterie gefahrlos abkühlen. Da ist es schon Mittag. Für die Feuerwehr geht ein aufregende­r, langer Morgen gut zu Ende. Der Löschzug Alpen und die nachgeorde­rte Löschgrupp­e Menzelen rücken wieder ein.

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FOTOS: SCHULMANN Die Batterie im Dienstwage­n des Bürgermeis­ters – ein BMW i3 – hat am Freitagmor­gen Feuer gefangen. Dichter Rauch trat aus (links). Mit einem Kran wurde das havarierte Fahrzeug ins kühlende „Wasserbad“gehievt.
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