Rheinische Post - Xanten and Moers
Corona-Notbremse: Kreis Wesel verlängert die Test-Option
KREIS WESEL (wer) Der Kreis Wesel verlängert die sogenannte Test-Option. Dadurch dürfen Kunden mit einem aktuellen negativen Corona-Test trotz der Corona-Notbremse weiter Modeboutiquen, Schuhgeschäfte, Spielzeugläden und andere Geschäfte des Einzelhandels betreten. Das gilt auch für Baumärkte, Zoologische Gärten, Bibliotheken und Museen. Handwerksleistungen, bei denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, sind damit ebenfalls erlaubt. Näheres regelt eine Allgemeinverfügung, die am Montag, 19. April, in Kraft tritt.
Die Test-Option gilt seit dem 29. März. Der Kreis Wesel hatte damit auf die Corona-Notbremse reagiert, die vom Land NRW wegen der gestiegenen Infektionszahlen in der Region angeordnet worden war. Damit sind Einschränkungen verbunden, um die Anzahl der Kontakte in der Bevölkerung zu reduzieren und die Ausbreitung des Virus zu bremsen. So wurden Ende März zum Beispiel Öffnungen wieder zurückgenommen: Wer in einem Einzelhandelsgeschäft etwas kaufen möchte, muss es seitdem bestellen und am Eingang abholen, dieses Verfahren wird Click and Collect genannt. Deshalb zog der Kreis Wesel die Test-Option vor: „Durch die Test-Option wird weiterhin sichergestellt, dass zum Beispiel der Einzelhandel unter Auflagen für Bürgerinnen und Bürger öffnen kann und nicht gänzlich schließen oder auf Click and Collect umstellen muss“, erklärte der Kreis Wesel in einer Mitteilung.
Für Geschäfte des erweiterten täglichen Bedarfs gelten die Einschränkungen nicht. Sie können auch ohne aktuellen negativen Corona-Test betreten werden.
Voraussetzung für die Test-Option ist, wie das Land in der Corona-Schutzverordnung schreibt, dass eine Region „über ein ausreichendes, flächendeckendes und ortsnahes Angebot zur Vornahme kostenloser Bürgertestungen“verfügt. Im Kreis Wesel gibt es weit mehr als 100 Stellen für einen kostenlosen Corona-Test, wie aus einer Liste der Kreisverwaltung hervorgeht. Darin sind allein für Xanten fünf Adressen aufgeführt, für Rheinberg vier und für Alpen zwei. Für Sonsbeck ist nur die Teststelle der Firma Ripkens genannt, aber sie hat ausreichend Kapazitäten für Hunderte Tests pro Woche.
Die Test-Option wird in einer Allgemeinverfügung angeordnet. Durch den größtmöglichen Einsatz von Schnelltest sei das frühzeitige Erkennen einer Viruserkrankung möglich, schreibt der Kreis Wesel darin. Bei Vorliegen eines negativen Testergebnisses werde die Nutzung des Einzelhandels, der Baumärkte und der anderen Angebote als verantwortbar gehalten. „Gleichzeitig wird die Inanspruchnahme der Schnelltests durch die Bevölkerung gefördert“, erklärte der Kreis Wesel. Die Allgemeinverfügung gilt zusätzlich zur NRW-Corona-Schutzverordnung. Die Regeln zur Hygiene und zum Abstand sind also weiter einzuhalten.